Diskussion in Rheurdt WIR-Treffen: „Die Menschen werden politischer“

Rheurdt · (got) Alf Bockheim sieht die Gemeindeverwaltung in der Pflicht. „Nach der Geschäftsordnung für den Rat haben Bürgermeister und Verwaltung eine Informationspflicht“, sagte der Vorsitzende der neuen Wählerinitiative Rheurdt (WIR).

 In der Gaststätte Zur Mühle diskutierten Rheurdter auf Einladung der jüngst gegründeten Wählerinitiative.

In der Gaststätte Zur Mühle diskutierten Rheurdter auf Einladung der jüngst gegründeten Wählerinitiative.

Foto: Bockheim

„Die Verwaltung hat eine höhere Bringschuld, als sie jetzt lebt.“ 15 Rheurdter, die zu einer WIR-Versammlung in die Gaststätte Zur Mühle gekommen waren, nickten.

Im Mittelpunkt der Versammlung stand das Gefühl, als Bürger nicht ausreichend in Entscheidungen eingebunden zu sein und zu wenig informiert zu werden. „Ich habe oft das Gefühl, dass irgendetwas durchgedrückt wird“, drückte es ein Gast aus. Ein anderer sagte, es reiche nicht mehr zu sagen: „Die Bürotür ist offen.“ Bürgermeister und Verwaltung hätten frühzeitig auf Bürger zuzugehen und sie stärker einzubinden, zum Beispiel über Versammlungen. Beim Burgerpark sei das viel zu spät geschehen.

CDU-Fraktionsgeschäftsführer Martin Opdemom, der die offenen Versammlung ebenfalls besuchte, machte eine Veränderung bei den Bürgern aus: „Die Menschen werden politischer. Ich bin froh, dass das so ist.“ Schwimmfreunde-Vorsitzender Thomas Goetzens, ebenfalls Gast der Diskussion, sagte, es sei besser, wenn Gutachter und Fachleute schon bei den ersten Versammlungen dabei seien, damit sie ein „Gefühl“ für ein Projekt entwickelten. Dieses könnten sie nicht einem Papier entnehmen, in dem Anregungen der Bürger zusammengetragen seien.

Die WIR-Aktiven haben ihre Ideen bereits zusammengetragen und zur Versammlung auf einem Blatt Papier ausgedruckt. Sie überschrieben es mit „Mitdenken – Mitmachen – Mitgestalten“. „Immer mehr Bürger äußern das Gefühl, dass über ihre Köpfe hinweg Politik gemacht wird und wichtige Entscheidungen ohne vorherige umfassende Informationen gefällt werden“, hies es darin. Eines der Ziele lautet: „Den Bürgerwillen aufgreifen und Entscheidungen transparent machen.“ In den nächsten Tagen wolle die Initiative das Papier auf der eigenen Internetseite präsentieren, die gerade im Aufbau sei.

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