Planung in Neukirchen-Vluyn 352.000 Euro für Barrierefreiheit an weiterführenden Schulen

Neukirchen-Vluyn · Die Stadt muss unter anderem in Aufzüge und Rampen investieren. Allein für die Gesamtschule sind schon 293.000 Euro nötig.

 Themenbild: Eine behinderte Schülerin sitzt in ihrem Rollstuhl im Klassenraum einer Schule.

Themenbild: Eine behinderte Schülerin sitzt in ihrem Rollstuhl im Klassenraum einer Schule.

Foto: dpa/Holger Hollemann

In diesem und dem nächsten Jahr muss die Stadt Neukirchen-Vluyn mindestens rund 352.000 Euro ausgeben, um die weiterführenden Schulen barrierefrei zu machen. Das geht aus einer Verwaltungsvorlage für den Haupt- und Finanzausschuss hervor. Das Geld muss in Rampen, Lifter und Aufzüge gesteckt werden. Nur mit deren Hilfe können beispielsweise Rollstuhlfahrer aus eigener Kraft in die Sporthallen oder die oberen Stockwerke der Schulgebäude gelangen.

Die Sensibilität für Barrierefreiheit ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Als die Schulgebäude in den 1960er und 1970er Jahren errichtet wurden, galten versetzte Ebenen und Zwischenflure noch als schick. Als Beispiel wird in der Vorlage das Gebäude der Haarbeck-Schule/Gesamtschule genannt. Während der Zugang zur Turnhalle der Haarbeck-Schule barrierefrei erreichbar ist, erfolgt der Hauptzugang über drei Treppenstufen. Rollstuhlfahrer kämen derzeit nur über den Parkplatz und eine Rampe auf der Gebäuderückseite ins Haus. Oder sie führen einen Umweg, nutzten den barrierefreien Zugang des Gymnasiums und müssten dann den Schulübergang in die Haarbeck-Schule finden. Eine Architektur, die noch weit entfernt ist vom Gedanken der Inklusion, des gemeinsamen Unterrichts aller Menschen.

Im Rahmen des momentanen Nebeneinanders von Realschule und Gesamtschule ergibt sich die Notwendigkeit, mindestens einen Aufzug einzubauen, damit Rollifahrer den ersten Stock erreichen können. Da das Schulverwaltungsamt derzeit den Raumbedarf neu plant, könnt der Einbau eines Aufzugs notwendig werden. Da die Aufzuganlage aber nur mit einigem zeitlichen Vorlauf beschafft werden können, braucht die Verwaltung möglichst rasch Beschlüsse um 2020 die Aufzüge einbauen zu können. Insgesamt 293.000 Euro sind für den barrierefreien Umbau der Gesamtschule veranlagt.

Gut 58.000 Euro sind am Julius-Stursberg-Gymnasium fällig. Es wird derzeit renoviert, so dass die meisten Arbeiten dort bereits erledigt sind. Im Gebäude müssen jedoch weitere Lifter installiert werden, um Mini-Treppen überwinden zu können. Alle Arbeiten an den weiterführenden Schulen könnten 2020 abgeschlossen sein, vorausgesetzt der Rat beschließt die Maßnahmen.

Danach will sich die Verwaltung die Grundschulen vornehmen, die bis 2022 barrierefrei gemacht werden sollen.

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