Neukirchen-Vluyn 25 Jahre Leidenschaft für Flötentöne

Neukirchen-Vluyn · Das Querflötenensemble "Flautomania" feiert sein Silberjubiläum. Für morgen laden die Mitglieder zum Konzert in die Musikschule Neukirchen-Vluyn ein. Auf dem Programm steht "Wassermusik".

 Hier probt das Ensemble unter der Leitung von Gundula Elsenbruch für das Jubiläumskonzert.

Hier probt das Ensemble unter der Leitung von Gundula Elsenbruch für das Jubiläumskonzert.

Foto: Christoph reichwein

Die Konzentration der musikalischen Akteure ist spürbar. Die Querflöte gibt in diesem Ensemble den Ton. Gundula Elsenbruch, Dozentin an der Musikschule für die Fachbereiche Querflöte und Blockflöte, hat alles im Griff. "Ich hätte gern das A vom Bass nochmals", erklärt sie. Wenig später ist es der Ton G von der dritten Stimme. Die klaren Ansagen funktionieren inklusive der kleinen dramaturgischen Einschübe, die diese Stücke zum Klangerlebnis mit Querflöte machen. Der rote Faden ist längst sichtbar.

Für morgen, 24. Juni, 17 Uhr, lädt das Ensemble zur "Wassermusik" in den Raum 1.09 ein, so die Ankündigung. Bei den über 20 Ensemblemitgliedern im Alter von 14 bis über 60 Jahre spielt auch nach ganztägigen Proben das Lampenfieber eine Rolle. "Das gehört dazu", so Elsenbruch. Der Anlass für das gut einstündige kostenfreie Konzert ist hochkarätig. "Seit 25 Jahren gibt es das Querflötenensemble. Und das wollen wir mit einem Themenkonzert feiern", sagt Gundula Elsenbruch.

Das Thema Wasser in der Musik ist facettenreich und gibt als Element durchaus den Rhythmus vor. "Themenkonzerte sind in der Musik beliebt. Wir kennen Tiere in der Musik. Wir haben uns für das Wasser entschieden. Wasser plätschert, sorgt für glitzernde Wasserspritzer und ist einfach sehr lebendig", so Gudula Elsenbruch über das Konzert. Die Bandbreite der Komponisten reicht Jahrhunderte zurück und beschert dem Publikum Tonmalerei, die man leicht nachvollziehen kann, wenn es um die Moldau geht, die vom tschechischen Komponisten Smetana in ihrem Lauf musikalisch beschrieben wird. Freuen dürfen sich Konzertbesucher auf weitere Komponisten und ihre Werke wie auf "Die Forelle" von Franz Schubert oder Händels Wassermusik.

Den Sprung ins Nass des 21. Jahrhunderts liefert der Soundtrack aus dem Kinoerfolg des Piratenfilms "Fluch der Karibik". Stücke, die zum Teil keine chorische Flöte im Ursprung kennen, so Elsenbruch. Die Idee ist durch Kollege Zufall entstanden. Für den Besuch der französischen Partnerstadt Mouvaux wurde Schuberts Forelle geprobt. Nach dem Konzert feilte das Ensemble an der Konzertidee zum Ensemble-Geburtstag. "Es war wieder der Zufall, der uns auf die Sprünge half", so Elsenbruch. Denn auch vor 25 Jahren entstand zufällig das Ensemble, nachdem mit der Querflöte zum Tag der offenen Tür Schnuppereinheiten vorbereitet wurden. Mit der Frage "Was spielen wir als nächstes" bahnte sich der Geburtsstunde des Ensembles an, dem bis heute noch Gründungsmitglieder angehören.

Ähnlich zufällig gestaltete sich auch der Kontakt für Gudula Elsenbruch zum Instrument. Als ein Nachbarkind sich zum Musikunterricht anmeldete, ging sie mit und blieb der Musik treu. Das Studium in Düsseldorf für Quer- und Blockflöte folgte. Gudula Elsenbruch tritt als Solistin auf, unterrichtet als Dozentin. Warum Querflöte? "Weil ihr Klage so faszinierend ist und ich versuche, auf der Flöte zu singen", beschreibt sie das Brennen für das Instrument, das auch dem Ensemble seinen Namen "Flautomania" gab. Das Italienische prägt die musikalische Fachsprache und die Querflöte als "flauto traverso". Das Ensemble entwickelte daraus den Namen, bei dem die Leidenschaft mitspielt. Eine Leidenschaft, die heute Kinder und Jugendleiche früh entdecken ohne den Weg über die Blockflöte zu gehen. "Vor allem sorgen die Instrumentenbauer für entsprechende Querflöten. Ein Trend, der zu Lasten der Blockflöte geht", so Elsenbruch.

Weitere Informationen im Netz: www.msnv.de

(sabi)
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