Kreis Viersen Zwei Stimmen für den Landtag

Kreis Viersen · In beiden Wahlkreisen im Kreis Viersen bewerben sich jeweils sieben Kandidaten für ein Direktmandat. 18 Parteien bitten um die Zweitstimme von 228 000 Wählern im Kreis Viersen. Im Notfall ist auch eine Briefwahl noch möglich.

 Derzeit buhlen die Parteien (wie hier in Waldniel) um die Gunst der Wähler.

Derzeit buhlen die Parteien (wie hier in Waldniel) um die Gunst der Wähler.

Foto: Busch

Nach einem extrem kurzen Wahlkampf sind am Sonntag etwa 228 000 Bürger im Kreis Viersen aufgerufen, ihre Stimme für den neuen Landtag Nordrhein-Westfalen abzugeben. Dabei gehen erstmals rund 7000 junge Menschen zur Wahl. Vor zwei Jahren betrug die Wahlbeteiligung annähernd 65 Prozent. Für einzelne Parteien wird viel davon abhängen, ob sie viele Wähler mobilisieren können.

Die rot-grüne Minderheitsregierung war vor einigen Wochen an Haushaltsfragen gescheitert. Experten erwarten, dass der Landtag eine andere Zusammensetzung haben wird als bisher. Die große Unbekannte wird das Abschneiden der Piraten sein, die auch im Kreis Viersen mit zwei Direktkandidaten antreten. Neben den im Landtag etablierten Parteien CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke bewerben sich im Kreis auch noch freie Wähler mit einem Direktkandidaten.

Wieder zwei Stimmen

Wie schon vor zwei Jahren hat jeder Wähler zwei Stimmen. Die Erststimme entscheidet, welcher Direktkandidat in den Landtag einzieht. Die Zweitstimme ist entscheidend für die Größe einer Fraktion, sofern die gewählte Partei in das Parlament einzieht. In Nordrhein-Westfalen muss eine Partei dafür mindestens fünf Prozent der abgegebenen Zweitstimmen auf sich vereinen. Im Kreis Viersen bewerben sich 18 Parteien um Zweitstimmen der Wähler.

Der Kreis ist wieder aufgeteilt in zwei Wahlkreise. Den Wahlkreis 51 bilden die Städte Viersen und Willich sowie die Gemeinde Schwalmtal. Alle anderen Städte und Gemeinden bilden den Wahlkreis 52. Es gibt im Kreisgebiet 269 Stimmbezirke, davon 53 für die Briefwahl, die einen immer größeren Anteil gewinnt.

Briefwahl konnten Wähler regulär bis zum gestrigen Freitag um 18 Uhr beantragen. Wer überraschend krank wird, kann noch bis 15 Uhr am Wahltag Briefwahlunterlagen erhalten. Die Briefwahl muss im Wahlamt beantragt werden. Die Unterlagen der Briefwahl müssen am Wahlsonntag dort bis 18 Uhr eingegangen sein. Dabei trägt der Wähler das Risiko des rechtzeitigen Eingangs. Wahlbriefe können im Wahlamt (in der Regel im Rathaus, dort gibt es auch die Briefwahlunterlagen) abgegeben werden.

Die Wahllokale sind am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Wie üblich, ist das Forum am Kreishaus in Viersen das Wahlzentrum. Etwa ab 18 Uhr können Bürger dort die Auszählung verfolgen. Die Kandidaten der Parteien versammeln sich dort meist ebenfalls.

Im bisherigen Landtag waren aus dem Kreis vertreten Christian Weisbrich und Dr. Stefan Berger, beide CDU und 2010 direkt gewählt, außerdem Martina Maaßen (Grüne) und Dietmar Brockes (FDP). Der 70-jährige Weisbrich kandidiert nicht mehr. FRAGE DES TAGES

(RP/rl/areh)
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