Nettetal Zurück zur Natur

Nettetal · Der ehemalige Truppenübungsplatz in der Venloer Heide in Leuth wird zum Naturschutzgebiet. Es soll mit dem vorhandenen Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen und der Groote Heide in Venlo verknüpft werden.

 Das Ausflugslokal "Birkenhof" an der Heerstraße bleibt ausgespart, die westlich bis zur Grenze befindlichen Flächen werden Naturschutzgebiet.

Das Ausflugslokal "Birkenhof" an der Heerstraße bleibt ausgespart, die westlich bis zur Grenze befindlichen Flächen werden Naturschutzgebiet.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Der einstige Truppenübungsplatz in der Venloer Heide im Norden von Leuth wird ein Naturschutzgebiet. Die Leiterin des Planungsamtes in der Kreisverwaltung, Christa Eicher, informierte den Landschaftsbeirat darüber, dass der Landschaftsplan angepasst und eine Verknüpfung mit dem östlich gelegenen Naturschutzgebiet (NSG) Krickenbecker Seen beabsichtigt ist.

Das Wald- und Heidegebiet war 1941 von der Wehrmacht mit angrenzenden Flächen in Venlo in Herongen als Fliegerhorst hergerichtet worden. Nach Kriegsende wurden die meisten Gebäude beseitigt, ein Kerngebiet zwischen der verlängerten Heerstraße und der Staatsgrenze diente Briten und der Bundeswehr als militärisches Übungsgelände. Die Briten gab den Truppenübungsplatz 2009 auf, in den Jahren zuvor hatte es bereits zum Teil heftige Proteste in Nettetal gegen die militärische Nutzung gegeben.

Das NRW-Umweltministerium beauftragte daraufhin das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANuV), die Schutzwürdigkeit des Gebietes zu prüfen. Einbezogen wurde in die Untersuchung auch das jenseits der Kreisgrenze liegende ehemalige Bundeswehrdepot, das 2010 aufgegeben wurde.

Die Experten kamen zu dem Ergebnis, das das Gebiet insgesamt schutzwürdig ist und einige Besonderheiten bei den Tier- und Pflanzengesellschaften aufweist. Es ist Teilbereich des EG-Vogelschutzgebietes Schwalm-Nette-Platte und bietet eine Landschaft, die eine hohe Bedeutung für den Artenschutz hat. 29 Pflanzenarten, sechs Fledermausarten und 14 Vogelarten dort stehen auf der Roten Liste des Landes. Das heißt, diese Pflanzen und Tiere sind in ihrem Fortbestand gefährdet.

Die Venloer Heide hat eine besonders günstige lage, weil sie im Westen angrenzt an die Groote Heide in Venlo und jenseits der B 221 das Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen beginnt.

Eicher kündigte an, dass im Rahmen der Landschaftsplanung eine Verknüpfung mit dem vorhandenen Naturschutzgebiet erreicht werden soll, es wir kein eigenes NSG Venloer Heide geben. Der Kreis Kleve überplant bereits die als schutzwürdig erkannten Flächen auf Heronger Seite, auch im ehemaligen Bundeswehr-Depot.

Etwa ein Viertel des künftigen Naturschutzgebietes gehört der Stadt Nettetal, der größte Teil befindet sich jedoch in Bundesbesitz. Die Fläche wird auf Altlasten untersucht. Der Anteil der privaten Wald- und Heideflächen liegt bei etwa zwei Prozent, hieß es auf entsprechende Anfragen.

Das gesamte Verfahren wird, dies sicherte Christa Eicher zu, die Planung mit der Stadt Nettetal und dort möglicherweise betroffenen Institutionen abzustimmen. Fachlich eingebunden ist unter anderem auch die Biologische Station Krickenbecker Seen.

(RP)
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