Nettetal Wilhelm Imkamp ist seit 40 Jahren Priester

Nettetal · Seit 1988 ist der Theologe Wallfahrtsdirektor in Maria Vesperbild. Zum Jubiläum gibt es ein neues Buch

 Zum Priesterjubiläum gibt Wilhelm Imkamp ein Buch heraus.

Zum Priesterjubiläum gibt Wilhelm Imkamp ein Buch heraus.

Foto: IMKAMP

Geboren am 27. September 1951 als Sohn des Kaldenkirchener Tabak- und Kaffeefabrikanten Wilhelm Imkamp und Ehefrau Fine, geborene Haal, wurde Prälat Wilhelm Imkamp am 10. Oktober 1976 von Kardinal Josef Höffner zum Priester geweiht. Im 40. Jahr seines Priesteramtes sagt er: "Ich habe Feiern, bei denen ich der Festochse bin, nicht so gerne." Deshalb wird mit einer Buchvorstellung gefeiert, das Datum steht noch nicht fest. Das Buch schon: "Geradeaus, quergedacht", heiß es.

Sein 40-jähriges Priesteramt nimmt der Kaldenkirchener zum Anlass, 37 Interviews, die er von 1988 bis 2016 gegeben hat, zu veröffentlichen. Die Themen des Apostolischen Protonotars sind so vielfältig wie der Kirchenmann, der wortgewandt und medienwirksam Kirche und Glaube im 21. Jahrhundert Gehör verschafft.

Der Theologe und Dogmenhistoriker ist seit 1988 Wallfahrtsdirektor des bayerisch-schwäbischen Wallfahrtsortes Maria Vesperbild im Bistum Augsburg. Er ist ordentliches Mitglied der Römischen Theologenakademie sowie der Europäischen Akademie der Wissenschaften und schönen Künste. 30 Jahre war er Consultor (Ratgeber) der Heiligsprechungskongregation. Vor fünf Jahren ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Apostolischen Protonotar. Wilhelm Imkamp ist Mitglied des Malteserordens, der Grabesritter und des Konstantinischen Ordens vom heiligen Georg sowie Ehrendomherr der Konkathedrale im ehemals westpreußischen Elbing bei Marienwerder.

In zahlreichen Interviews nimmt der barocke Prälat Stellung zu Fragen aus Glaube, Kirche und Gesellschaft. In den Medien spielen seine Rhetorik, sein Habitus, seine konservative Religiosität bei gleichzeitiger persönlicher Weltoffenheit eine Rolle. Journalisten würden die "Ethik der Unabhängigkeit" brauchen, fordert er.

Provokant wie seine Aussagen sind auch die Titel mancher Interviews, etwa "Pilgern ist die älteste Form des Massentourismus". Er betont die Bedeutung des Jahres 1917 für die Marienverehrung in Bayern und der Welt. Im Blick auf die Diskussion um einzelnen Aspekte der Mariologie, wie sie heutzutage rund die Jungfrauengeburt geführt wird, bemerkt Wilhelm Imkamp: "Wir müssen nicht fragen: Wie viel muss ich glauben, um noch katholisch zu sein? Die Frage muss heißen: ,Was darf ich alles glauben?'" Ist die Marienverehrung denn noch zeitgemäß? "Aber sicher", sagt der Prälat. "Ich denke beispielsweise an die Frauenbewegung. In diesem Zusammenhang ist doch die Verehrung einer Frau das Zeitgemäßeste, was sich überhaupt denken lässt."

(hws)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort