Nettetal Wie kleine Vögel in der Luft

Nettetal · Am Wochenende fand in Breyell-Natt der Internationale Flugtag des Modellflugclubs Grenzland Nettetal statt. Piloten aus ganz NRW nahmen teil. Der Verein will die Jugendlichen für diesen Sport wieder begeistern.

Es geht hoch hinaus für die bunten Flugzeuge auf dem Fluggelände in Breyell-Natt. Die Piloten präsentieren stolz Düsenjets, Kunstflieger und wertvolle Modellflugzeuge. Immer wieder macht dem Veranstalter, Modellflugclub Grenzland Nettetal, das Wetter "das Fliegen schwer". Bei Regen heißt es: Stillgestanden. Die Regenplanen liegen griffbereit auf dem Rasen. In wenigen Sekunden ist von den teueren Fliegern nichts mehr zu sehen. Über das Wochenende erwartet der Verein zwischen 40 und 50 Piloten aus ganz Nordrhein-Westfalen. Aber auch aus Holland und Belgien werden Gäste erwartet.

Spitzengeschwindigkeit 350 km/h

"Die meisten werden wohl spontan entscheiden, ob sie kommen", sagt Hans-Arnold Paulsen, Modellflugclub Grenzland Nettetal. In der Zwischenzeit geht ein gelb-blauer Düsenjet senkrecht in die Höhe. Von der Aufschrift U.S. Navy ist nichts mehr zu sehen. In der Luft sieht das große Flugzeug aus wie ein kleiner Vogel. Die Besucher beobachten fasziniert den Jet von Axel Sidki. "Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 350 km/h", erzählt der Düsseldorfer. Fünf Minuten später setzt er zur Landung an. Der Pilot muss nachtanken. Während einige Teilnehmer unentschieden sind, ob sie ihre Schätzchen bei dem unbeständigen Wetter aus dem Hänger holen, bereitet sich Sidki für den nächsten Flug vor. "Natürlich nur, solange nichts von oben herunterkommt", erklärt er und lächelt. Die Fernsteuerung funktioniert einwandfrei. Die Technik hat der Düsseldorfer vor dem Start ausgiebig überprüft. Jeder Fehler würde Sidki viel Geld kosten.

Einige Meter weiter macht sich ein Kunstflugzeug für den Start bereit. Die Flügel feuerrot, der Rumpf himmelblau. In der Kabine sitzen zwei Piloten-Bären. "Für die Kunststücke muss man schwindelfrei sein", sagt ein Besucher, als er die Plüschtiere bemerkt und lacht. Die Begeisterung für dieses Hobby ist bei den Teilnehmern groß. "Dies würden wir uns auch für die Jugend wünschen", erklärt Hans-Arnold Paulsen. Das ist für den Verein ein Grund aktiv zu werden und die Jugendlichen für diesen Sport zu begeistern. "Wir veranstalten am 15. August einen Familientag", so Paulsen. Einen Tag lang dürfen junge Besucher nicht nur den Profis zuschauen, sondern mitmachen. Flugzeuge, Steuergeräte und Fluglehrer stellt der Modellflugclub.

Axel Sidki ist hoch konzentriert. Während sein Düsenjet in der Luft ist, nimmt er einen Freund mit auf die Startbahn – vier Augen sehen mehr als zwei. Die meisten Teilnehmer haben teure Flieger, viele sind gut versichert. "Was hier auf dem Gelände spitze ist, ist der Luftraum, den jeder während der Flugzeit für sich alleine hat. Das ist selten bei Flugtagen", erklärt Sidki, der seit 25 Jahren "in die Luft geht".

(RP)
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