Freizeit in Nettetal Mit Kultur die Stadt attraktiver machen

Nettetal · Der Verein „Kulturverein der Wirtschaft“ besteht 2023 seit 30 Jahren. Was er in dieser Zeit alles erreicht hat und was er für das Jubiläumsjahr plant. Und warum Helge Schneider wohl auch dann nicht kommen wird.

 Stefan Jürgens, hier bei einem Auftritt in der Kulturfabrik Krefeld (Kufa), gehört zu den Künstlern, die das Programm im Jubiläumsjahr 2023 bestreiten.

Stefan Jürgens, hier bei einem Auftritt in der Kulturfabrik Krefeld (Kufa), gehört zu den Künstlern, die das Programm im Jubiläumsjahr 2023 bestreiten.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Soul Kitchen war da, Brings und die Junge Philharmonie Köln auch, der singende Schauspieler Hans-Martin Stier gab eine Kostprobe seines Könnens ebenso wie das Hamburger Kaiser-Quartett: Sie alle sowie zahlreiche weitere musikalische Gruppen und Solisten kamen auf Einladung des Vereins Kulturkreis der Wirtschaft Nettetal (KdW) in die Seenstadt.

Im Jahr 2023 feiert der Kulturkreis seinen 30. Geburtstag. Im März 1993, so erzählt Reinhard Klumpen, der erste Vorsitzende des Vereins, wurde auf Anregung des damaligen Stadtdirektors Peter Ottmann und des Sparkassendirektors Willi Plum der Kreis gegründet. Das Ziel war damals, die weichen Standortfaktoren der Stadt zu stärken. In den 1990er Jahren suchten viele Firmen Mitarbeiter im mittleren und gehobenen Management. Um ihnen Nettetal schmackhafter zu machen, sollte ein kulturelles Programm angeboten werden, das über die Theater- und Kabarettveranstaltungen der Stadt in der Werner-Jaeger-Halle hinausgingen.

Die Gründungsveranstaltung des Kulturkreises fand im Schloss Krickenbeck mit nur zehn Mitgliedern statt. Mittlerweile sind es knapp über 30. Kamen die Mitglieder zu Beginn ausschließlich aus dem Bereich der Wirtschaft, steht der Verein mittlerweile auch beispielsweise Freiberuflern und Selbstständigen offen. Die Mitgliedsbeiträge und Spenden bilden das finanzielle Fundament der Veranstaltungen, die die kulturelle Landschaft Nettetals bereichern.

Ein schöner Nebeneffekt: In einer regelmäßig stattfindenden Versammlung haben die Mitglieder die Gelegenheit, einander auf informelle Weise zu treffen, sich auszutauschen und ihr Netzwerk zu knüpfen. Mitglieder können auch die Nettetaler Firmeninhaber werden, deren Unternehmen nicht vor Ort angesiedelt sind. „Das sehen wir nicht so eng“, sagt Klumpen.

Was aber „eng gesehen“ wird, ist der Standort der Veranstaltungen: „Die sollen in Nettetal bleiben“. In den 30 Jahren seines Bestehens hat der Verein mehr als 200 Konzerte veranstaltet. Für die jährlich vier bis sechs Konzerte suchen die Organisatoren reizvolle Orte auf wie den Innenhof von Schloss Krickenbeck, die Burg Bocholt, das Zirkuszelt in Hinsbeck, die Alte Kirche in Lobberich oder die evangelische Kirche in Kaldenkirchen.

Eine Besonderheit, die sich kontinuierlich durch die 30 Jahre zieht: Der Kulturkreis sorgt jährlich für jeweils eine Veranstaltung in jedem Altenheim der Stadt Nettetal. „Das wird sehr gut angenommen“, sagt Klumpen. „Die Senioren und die Leitung der Heime sind ganz begeistert.“ Dort werde dann dafür gesorgt, dass die Bewohner auch die Möglichkeit hätten, selber aktiv zu werden, indem sie mitsingen können. Bei den Vorstandssitzungen werden Musikevents vorgeschlagen, diskutiert und abgestimmt. „Das ist das Schöne, dass man als Vorstand Vorschläge machen und mitplanen kann“, sagt Klumpen. Nicht immer klappt alles: Einen Favoriten bekommt der Verein trotz aller Bemühungen nicht – Helge Schneider.

Die Ideen werden schließlich den Mitgliedern vorgeschlagen, dann steht das Programm fest. Es soll eine Mischung aus verschiedenen Musikrichtungen sein, so Reinhard Klumpen. Musicals kommen ebenso auf die Bühne wie ein Kammerorchester. Die Organisation der Konzerte hat zurzeit Maureen Bohnen übernommen.

 Reinhard Klumpen leitet den Verein „Kulturkreis der Wirtschaft“.

Reinhard Klumpen leitet den Verein „Kulturkreis der Wirtschaft“.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Die Gäste kommen nicht nur aus Nettetal, sie reisen teilweise von weit her an, hat Reinhard Klumpen beobachtet. Attraktiv sind die günstigen Eintrittspreise, die nur durch das Sponsoring des KdW möglich sind. Die sollen auch stabil niedrig bleiben. „Ich bin optimistisch, dass wir das noch halten können“, bekräftigt Klumpen.

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