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Nettetal Werner-Jaeger Halle wird zum "Schlosshof"

Nettetal · Das schlechte Wetter zwang Gäste und Orchester, aus dem Krickenbecker Schloss in die Werner-Jaeger-Halle zu ziehen

 Karl Fleuth als Sprecher des Kulturkreises der Wirtschaft sprach ein paar einleitende Worte, bevor das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim und Maximilian Hornung spielten.

Karl Fleuth als Sprecher des Kulturkreises der Wirtschaft sprach ein paar einleitende Worte, bevor das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim und Maximilian Hornung spielten.

Foto: Busch

Die zum Schlosshof-Konzert sehnsüchtig erwartete laue Sommernacht blieb aus. Damit zerfloss der Traum von klassischer Musik im romantischen Ambiente zur 21. Auflage des Sommerevents. Der Vorstand vom Kulturkreis der Wirtschaft hatte bis mittags den Wetterbericht verfolgt und dann das Konzert vom Schloss am See in die Werner-Jaeger-Halle verlegt. Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim und Maximilian Hornung aber erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen.

Sie hatten ein Programm passend für einen schönen Sommerabend mitgebracht. Zu Werken von Mozart, Haydn, Mendelssohn-Bartholdy und Herbert ließen sie beinahe vergessen, dass Vogelgezwitscher und Blütenduft stimmungsvolles Beiwerk gewesen wären.

Mozarts Sinfonie in G-Dur V 129 sowie die in A-Dur KV 134 bildeten schöne Eckpunkte für das Orchesterspiel voller Spritzigkeit, Leidenschaft und Einfühlungsvermögen. Dirigent Timo Handschuh entlockte seinen Musikern zum Allegro des Auftaktwerkes ein funkelnd leicht anmutendes Spiel. Im wunderbar weich gerundeten Klang gelang der langsame Mittelsatz, während das abschließende Allegro in der lebendigen Interpretation überbordende Freude ausstrahlte.

Haydns Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 2 D-Dur verlangt dem Solisten großes Einfühlungsvermögen und technisches Können ab. Beides lieferte der junge Cellist Hornung. Der zweifache Echo-Preisträger ließ sein Instrument wunderbar, im Ton reich und innig differenziert, singen. Dazu beeindruckte er mit grandiosem Virtuosentum. Victor Herberts Werk wird eher selten aufgeführt. Hier war der Solist im Verbund mit dem Orchester verständiger Botschafter.

Zu den ausgewählten vier Charakterstücke fing die Interpretation kunstvoll umgesetzte Unbekümmertheit, Versonnenheit und ein virtuos aufgeladenes Surren ein.

Die Besucher geizten nicht mit Beifall und dankten nach dem Finale überaus herzlich. Nach einem raschen Blick auf die Uhr wagte der Dirigent trotz des mit Spannung erwarteten Fußballduells Deutschland gegen Italien eine hurtig angesetzte Zugabe. Fast alle nahmen sich dafür gerne die Zeit. Dann aber drängte die Fußball-Neugierde zum Aufbruch.

(anw)
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