Nettetal Wenk & Camps ist insolvent
Nettetal · Nach der Viersener Firma Metz ist das nächste Bauunternehmen im Kreis pleite: Die Firma Wenk & Camps aus Lobberich hat Insolvenz beantragt. Betroffen sind 15 Mitarbeiter, die übrigen waren schon zuvor ausgeschieden.
Nach der Viersener Firma Metz ist das nächste Bauunternehmen im Kreis pleite: Die Firma Wenk & Camps aus Lobberich hat Insolvenz beantragt. Betroffen sind 15 Mitarbeiter, die übrigen waren schon zuvor ausgeschieden.
Das seit 1949 bestehende Bauunternehmen Wenk & Camps GmbH & Co. KG hat Insolvenz beantragt. Betroffen sind zurzeit noch 15 Mitarbeiter. Etliche waren zuvor schon ausgeschieden, um sich neue Stellen zu suchen. Ob das Unternehmen saniert und fortgeführt werden kann, weiß der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Düsseldorfer Rechtsanwalt Dr. Wolf-Rüdiger von der Fecht nicht. Er ist allerdings skeptisch: "Aufgrund hoher Verbindlichkeiten und einer schwierigen Auftragslage bestehen nur geringe Fortführungschancen."
Nach seiner binnen einer Woche gewonnenen Kenntnis sind "der Auftragsmangel im Schlüsselfertigbau und der Preisverfall im Rohbaubereich" die Gründe für die Insolvenz. Derzeit wird noch ein Bauprojekt abgearbeitet. Verhandlungen laufen, um es abschließen zu können. Allerdings wird auch geprüft, ob noch Angebote für weitere Bauprojekte abgegeben werden sollen.
Das von Bauingenieur Hans Wenk und Maurermeister Matthias Camps gegründete Unternehmen, das Hoch- und Tiefbau anbot, wuchs in den 1950er- und 1960er- Jahren auch dank des Einsatzes zeitgemäßer Technik und Fahrzeuge zur größten Baufirma in Lobberich. Ständige Kunden waren der expandierende Vergaserhersteller Rokal, die Rokal Armaturen und das Textilunternehmen Niedieck. In öffentlichem Auftrag baute das Bauunternehmen Wenk & Camps das Krankenhaus in Lobberich (Erweiterung und Neubau im Jahr 1964), die Fußgängerzone Kaldenkirchen und Häuser für die britischen Streitkräfte. Weitere markante Bauten: die Volksbank in Lobberich am "Stern", die Rechtsanwaltskanzlei Boyxen und das Lager von Möbel Busch. 2011 noch wurde der Kindergarten Leuth erweitert.
Seit 1980 hat das Unternehmen verstärkt schlüsselfertige Wohnhäuser mit Erschließung des Baugebietes angeboten. Paradestück ist die "Wohnanlage Heidenfeld", in der Ökonomie und Ökologie kombiniert werden: Niedrigenergiehäuser, zwei Blockheizkraftwerke, Regenwasseraufbereitung und TV-Satellitenstation. Die Anlage wurde für den "Tag der Architektur" nominiert.
Das Unternehmen hatte in den 1970er-Jahren den Geschäftssitz und den Bauhof auf das Gelände des früheren Gaswerks an der oberen Wevelinghover Straße verlagert. Seit 1990 ist Horst Jakob Camps alleiniger geschäftsführender Gesellschafter gewesen, nachdem der Architekt Hans Wenk ausgeschieden war.
