Nettetal Warum verlassen so viele Kinder Nettetal?

Ist es eine Abstimmung mit den Füßen? Knapp 18 Prozent oder 47 der Nettetaler Schüler wechseln im Sommer nach der Grundschule auf eine weiterführende Schule außerhalb des Stadtgebiets. Dabei hat die Stadt jedes Kind bitter nötig, um die Zukunft ihrer weiterführenden Schulen zu sichern. "Haben wir etwas falsch gemacht? Und wenn ja, was läuft hier falsch?" fragte Christian Schürmann (SPD) im Schulausschuss.

Schürmann und seine Kollegen Guido Gahlings (Grüne) sowie Hans Overhage (ABK) übten scharfe Kritik daran, dass Bürgermeister Christian Wagner und Schuldezernent das Ergebnis des Anmeldeverfahrens als Erfolg dargestellt hatten. Zum Jubeln bestehe nun wirklich kein Anlass, zumal die Stadtverwaltungsspitze einmal mehr der Öffentlichkeit unterschlagen habe, wie die Anmeldezahlen zustande gekommen seien.

Von 390 Kindern, die nach der Grundschule eine weiterführende Schule ab Sommer besuchen, nahm die Gesamtschule 144 auf. Sie hat ab Sommer einen fünften Zug. Abweisen musste sie aber immer noch 47 Kinder. Die Hauptschule nimmt 30 Kinder auf (darunter zwölf, die die Gesamtschule nicht aufnehmen konnte). Die Realschule kommt auf 66 Kinder (25), das Werner-Jaeger-Gymnasium startet mit 107 Neulingen (2) ins neue Schuljahr. Die Hauptschule Lobberich läuft aus und nahm keine Kinder mehr auf.

Zu Albertus-Magnus-Gymnasium nach Dülken wechseln 20 Kinder, ebenfalls 20 entschieden sich für die Sekundarschule in Grefrath (sechs wollten ursprünglich zur Gesamtschule). Die Liebfrauenschule Mülhausen nimmt elf Nettetaler Kinder auf, die Realschule in Süchteln zehn (darunter sind zwei Kinder, die zur Gesamtschule wollten).

Schuldezernent Schönfelder wies die Kritik zurück. Gejubelt habe niemand, man habe lediglich die Genugtuung darüber ausgedrückt, dass Haupt- und Realschule gute Anmeldezahlen verzeichnet hätten. Schürmann blieb sauer. Die Verwaltung sei zur Neutralität verpflichtet. Daran solle sie sich halten.

(lp)
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