Nettetal Wagner erstmals mit klarer Botschaft

Nettetal · Jahrelang konnte Nettetal bei der Expo Real nur den Plan eines grenzüberschreitenden Gewerbeparks präsentieren. Diesmal sah es anders aus, weil die hochwertige Breitbandtechnologie und das Joint Venture der NettCom Realität sind.

 Nettetals Bürgermeister Christian Wagner warb bei der Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real in München für Venete. "Ich hatte in diesem Jahr erstmals den Eindruck, diesmal zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein", sagt er.

Nettetals Bürgermeister Christian Wagner warb bei der Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real in München für Venete. "Ich hatte in diesem Jahr erstmals den Eindruck, diesmal zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein", sagt er.

Foto: Busch

Anderthalb Jahre nach Eröffnung der neuen Autobahnverbindung zwischen Nettetal und Venlo ist im Gewerbepark Venete noch kein Bagger aufgefahren, um Erde fürs Fundament eines sich dort ansiedelnden Unternehmens auszuheben. Firmen stehen keineswegs Schlange, um sich dort niederzulassen. Bürgermeister Christian Wagner ist dennoch zuversichtlich, dass sich in dem grenzüberschreitend angelegten Gewerbepark schon bald etwas bewegt.

So warb er einmal mehr bei der Internationalen Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real in München für Venete. "Ich hatte in diesem Jahr erstmals den Eindruck, diesmal zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein", sagt er nach seiner Rückkehr. Auf großes Interesse von Wirtschaftsvertretern sei das deutsch-niederländische Joint Venture NettCom gestoßen. "Verbandsvertreter und Wirtschaftsförderer anderer Kommunen bezeichneten das gemeinschaftliche Projekt der Stadtwerke und der niederländischen Firma Systemec als die innovativste Breitbandtechnologie auf dem Land am Niederrhein", berichtet Wagner.

Die Glasfaserleitung mit Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 10 Gbit/s, die Verknüpfung der Rechenzentren in Venlo und Nettetal sowie die Cloud-Angebote verschafft Nettetal nach Einschätzung der Fachleute auf der Expo Real einen Vorsprung von vier bis fünf Jahren für die Gewerbe-Infrastruktur. "Beeindruckt hat unsere Gesprächspartner, dass es sich nicht um ein Vorhaben, sondern um eine existierende Infrastruktur handelt", berichtet Wagner. Selbstkritisch räumt er ein, dass frühere Venete-Präsentationen vielleicht zu früh kamen. "Wir hatten ja nur den schönen Plan, aber weder den Autobahnanschluss noch die Erschließung und die technische Infrastruktur. Diesmal sind wir mit einer ganz konkreten Botschaft nach München gefahren." Die Zusammenarbeit in NettCom einer Kommune und ihrer Tochtergesellschaft mit einem ausländischen Wirtschaftsunternehmen sei in dieser Form einmalig. Systemec-Chef Jos Derkx, der ebenfalls nach München reiste, war dort ein sehr gefragter Gesprächspartner. Wagner ist das nur recht. Nettetal habe kein Interesse daran, die eigenen grenzüberschreitenden Aktivitäten abzuschotten.

Mit großen Erwartungen schaut nicht nur er in diesen Tagen nach Brüssel. Der Niederrhein sowie die niederländischen Nachbarn und Nord-Limburg und Gelderland hoffen darauf, als europäische Modellregion anerkannt zu werden. Der gemeinschaftliche Antrag hat den Haushaltsausschuss passiert, die Entscheidung fällt aber erst im Plenum des Europaparlaments. Wagner ist froh darüber, dass die Antragsteller — auf deutscher Seite Agrobusiness Niederrhein, dessen Vorsitzender er ist — nicht nur ihre Absicht zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit netten Visionen in Brüssel vortrugen. "Es gibt längst Formen der konkreten Zusammenarbeit. So war wichtig, dass wir auf die niederländisch-deutsche Porterstudie über das Potenzial einer gemeinsamen Agrobusiness-Region zurückgreifen konnten." Wagner will bei einer Zusage die Rolle des Niederrheins aufwerten.

(RP)
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