Nettetal Von alten Platten und Jubelkönigen

Nettetal · 550 Jahre Vereinigte St.-Antonius-und-St.-Sebastianus-Bruderschaft, Teil 5.

Die St.-Antonius-Bruderschaft gab sich 1819 und 1927 neue Statuten. Im Bruderschaftsbuch von 1819 sind auch die vorhandenen Königsplatten von 1707 bis 1851 aufgelistet. Die älteste Platte hat die Zahl 1707 und den Namen des Königs "Merten Bemme". Darunter ist ein Mann dargestellt, der einen Bullen schlachtet. 27 Platten wurden im 18. Jahrhundert gestiftet, im 19. Jahrhundert 20 Platten und im 20. Jahrhundert 17 Platten. In diesem Jahrhundert kamen bisher vier Platten dazu.

Auf ihnen sind meist eingraviert das Jahr, die Namen der Könige sowie ein Bild mit Bezug auf den jeweiligen Beruf des Königs. Nicht alle Platten sind erhalten. Einige wurden der Kirche gestiftet, andere zu einem Bruderstab umgearbeitet. Im Jahre 1859 wurden die Platten von fünf Königen aus der Zeit zwischen 1719 und 1787 der Kirche für den Beschlag eines Messbuchs gestiftet. 1851 wurde das Silber gewogen: "Es befinden sich 37 Platten in der Kirche, welche mit dem Sack 3 Pfund und 6 Lth. wiegen."

Zum 275-jährigen im Jahr 1891 zog die St.-Antonius-Bruderschaft im Jahre 1890 ein großes Jubelfest auf. Schützenkönig wurde Josef Fenkes [heute Hauptstraße 23]. Als Könige folgten 1897 Heinrich Rollbrocker, 1900 Johann Föhles und 1908 Johann Rollbrocker. 1924 feierte die St.-Antonius-Bruderschaft mit Verspätung ihr 300-jähriges Bestehen, Jubelkönig war Johannes Stams. Ihm folgte 1927 als letzter König vor dem Zweiten Weltkrieg Heinrich Hartogs. In den 1927 neu erstellten Statuten wurde als Zweck und Ziel der Bruderschaft die "Förderung des religiösen Lebens und Pflege der brüderlichen Geselligkeit" festgelegt. Die bis heute gültigen Regeln für das Vogelwischen entstanden ebenfalls damals.

Während der Weltkriege ruhte jede Bruderschaftstätigkeit. Am Antoniustag 1948 fand in "alt hergebrachter Weise" das Patronatsfest statt. Der 90 Jahre alte Brudermeister Johann Föhles wurde Ehrenbrudermeister. Die 100 Mitglieder wählten Theodor Fenkes zum ersten Brudermeister, Stellvertreter wurde Gerhard Germes. Ein Jahr später feierten sie nachträglich mit König Wilhelm Franken (Wirt) das 325-jährige Bestehen. Weitere Könige waren Heinz Germes (1952) und Leo Hügen (1955). 1960 erfolgte unter Brudermeister Theodor Fenkes die Fusion der St.-Antonius- und der St.-Sebastianus-Bruderschaften zur heutigen Vereinigten Bruderschaft Hinsbeck.

(heko)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort