Nettetal Viele Fragen drehen sich um die Kosten

Nettetal · Die Stadt hat die Kosten der Sanierung der Fußgängerzone mehr als halbiert. Waren anfangs noch zwei Millionen Euro veranschlagt worden, so wird die Umgestaltung der oberen Hoch- und der von-Bocholtz-Straße 985 000 Euro kosten. Das Land steuert 377 000 Euro hinzu. Wie viel die Anwohner beisteuern müssen, konnte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche in der Bürgerversammlung im Rathaus nicht sagen. Es wird mit allen Betroffenen Einzelgespräche geben.

Die Fußgängerzone ist annähernd 40 Jahre alt und erheblich sanierungsbedürftig. Weil der Kanal neu gebaut wird und alle anderen Versorgungsleitungen erneuert werden, wird auch die Oberfläche neu gestaltet. Die Stadt nimmt gestalterisch alles auf, wie sie die Markt- und untere Hochstraße umgestaltet hat. Wichtig ist auch hier, dass die Flächen barrierefrei sind und viel Platz zum Flanieren und für Straßencafés entsteht.

Etwa 50 Lobbericher waren in den Ratssaal gekommen. Sie hatten viele Fragen mitgebracht, kritische Anmerkungen gab es kaum. Was über die Planung hinausgeht, beispielsweise Zierelemente, müssen die Bürger selbst oder über Sponsoren aufbringen. Fritzsche ist eisern entschlossen, den Kostenrahmen einzuhalten. Die Diskussion um Gaslicht "nehmen wir ernst", erklärte sie. Der Planungsausschuss wird sich damit hinter verschlossenen Türen befassen.

Ab März beginnt der Kanalbau in der oberen Hochstraße. Da er unterirdisch vorgepresst wird, werden nur zwei Baugruben angelegt. Danach werden Gas- und Wasserleitungen erneuert. Ab Sommerbeginn wird das Pflaster in fünf Abschnitten erneuert, von der Marktstraße aus in Richtung "Stern", wo im Dezember die Arbeiten enden sollen. "Das Weihnachtsgeschäft soll nicht beeinträchtigt werden", so Fritzsche. Auch hier werden wieder grüne Kunstrasen-Teppiche verlegt, um möglichst viel Schmutz aufzufangen.

Die Frage nach den Kosten beschäftigt die Menschen sehr. Für die untere Hochstraße waren zehn Euro je Quadratmeter Grundstücksfläche zu zahlen. Mehrere Anlieger, wie Helmut Sommerfeld, baten darum, die Gassen zum Doerkesplatz zeitgleich zu sanieren. Das aber ist im Preisgefüge nicht einkalkuliert. Einzelne Probleme mit dem barrierefreien Zugang zu Geschäften (Stufen) sollen gelöst werden – wenn die Entwässerung geregelt werden kann. Es wird auch eine Leitspur für blinde und sehbehinderte Menschen angelegt.

(RP)
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