Nettetal Viel zu steil für Radfahrer

Nettetal · Eine extrem steile Rampe an der Autobahnbaustelle am Schwanenhaus zwingt Radfahrer aus ihren Sätteln. Sie sollen die giftige Steigung aber demnächst umgehen können, wenn die neue Basisstraße fertig ist.

 Für Radfahrer ist die im Augenblick noch provisorische Auffahrt vom Schwanenhaus auf die Basisstraße eine echte körperliche Herausforderung. Die kurze Strecke ist extrem steil.

Für Radfahrer ist die im Augenblick noch provisorische Auffahrt vom Schwanenhaus auf die Basisstraße eine echte körperliche Herausforderung. Die kurze Strecke ist extrem steil.

Foto: Busch

Gewisse alpinistische Grundfähigkeiten sind zurzeit die Voraussetzung dafür, mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß von Kaldenkirchen zum Schwanenhaus und zurückzukommen. "Selbst die Niederländer, die ja doch meist über beträchtliche Fertigkeiten im Radfahren verfügen, müssen hier kapitulieren und absteigen", räumt Jochen van Bebber ein. Der Leiter der Projektgruppe zu Planung und Bau der neuen A 61 kann die Bürger aber beruhigen: Ganz so alpin wie heute wird die Strecke demnächst nicht sein.

Der Bau der neuen Autobahn ist verknüpft mit dem Bau der neuen Verbindungsstraße zwischen Kaldenkirchen und Venlo. Sie muss, ebenso wie die A 61, die Eisenbahntrasse überqueren. Daher steigt sie, von Kaldenkirchen her gesehen, allmählich an und unterquert die zwölf Meter hohe Autobahn. Dahinter teilt sich die Straße. Geradeaus führt sie zur Brücke über die Bahn hinweg zur künftig ehemaligen Autobahn und zur Grenze. Links zweigt heute schon eine Straße ab, die in die Sektion Schwanenhaus führt. Und genau dieser Abzweig hat es in sich.

"Berggang" einlegen

Die ebenso kurze wie extrem steile Rampe ist für normale Radfahrer als unüberwindbares Hindernis — zumindest wenn er im Sattel bleiben möchte. Das gelingt nur den wenigsten, und selbst Fußgänger müssen den "Berggang" einlegen.

Van Bebber beruhigt die Bürger, die unter Barrierefreiheit auch beim Straßenneubau sicherlich etwas andere Vorstellungen haben. "Wir führen den Geh- und Radweg anders. Die Rampe ist tatsächlich nur für den motorisierten Verkehr gedacht, diese Verbindung ist schließlich als reine Wohnstraße zu betrachten", erklärte er. Eine andere Lösung gab es auf dem extrem engen Raum nicht, der durch die Bahnstrecke und die damit verbundenen technischen Bauwerke vorgegeben ist.

Künftig führt ein kombinierter Rad-/Gehweg einseitig an der neuen Basisstraße in Richtung Venlo, und zwar an der der Bahn zugewandten Seite. Dieser Weg begleitet die Basisstraße bis fast zur Brücke über die Bahn. Er führt aber hinter der unterquerten Autobahn schon wieder nach unten und überquert eben nicht die Bahn, sondern wird unter die Basisstraße hindurchgeführt. Nach einigen Metern entlang der Bahn biegt er so ab, dass er wieder zur Straße Schwanenhaus führt. Ein Weg ist hier sogar vorhanden, aber nicht so klar erkennbar.

Die Steigung entlang der Basisstraße wird deutlich weniger steil, verspricht van Bebber. Für eine Weile aber wird man die extrem steile Rampe nehmen müssen.

(RP/rl)
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