Auszeichnung in Nettetal Erster Heimatpreis geht ans Bierkontor

Lobberich · Aus 16 Bewerbern wählte eine Jury den Sieger aus. Doch preiswürdig sei eigentlich jeder von ihnen, betonte Nettetals Bürgermeister Christian Wagner bei der Verleihung. Zweitplatzierter ist der Förderverein Alte Kirche Lobberich.

 Das Nettetaler Bierkontor wurde für die Kulturwoche Grenzgold mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Geehrt wurden auch der Förderverein der Alten Kirche und der Nabu-Naturschutzhof Sassenfeld.

Das Nettetaler Bierkontor wurde für die Kulturwoche Grenzgold mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Geehrt wurden auch der Förderverein der Alten Kirche und der Nabu-Naturschutzhof Sassenfeld.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Die Stadt Nettetal hat zum ersten Mal im Rathaussaal den Heimatpreis verliehen. Der Preis würdigt Maßnahmen, Initiativen und Projekte in fünf verschieden Punkten. Hintergrund der Verleihung ist das NRW-Landesförderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“.

Die fünf Elemente führte Bürgermeister Christian Wagner (CDU) in seiner Begrüßung auf: den Heimat-Preis, Heimat-Scheck, Heimat-Fonds, Heimat-Werkstatt und das Heimat-Zeugnis. Wagner sprach dabei vom Erhalt der Traditionen, Pflege des Brauchtums und Stärkung des regionalen Erbes. Eine Vielzahl von Projekten, insgesamt 16 Bewerbungen, waren, so der Bürgermeister, alle auszeichnungswürdig. Umso schwerer hatte es bei der Auswahl die Jury getroffen. Auch zukünftig soll der Heimatpreis einmal jährlich vergeben werden, verbunden mit drei Preiskategorien und einem Preisgeld von 5000 Euro. Die neunköpfige Jury hatte nach ausgiebigen Diskussionen die Projekte als preisverdächtig angesehen.

Bürgermeister Wagner, die stellvertretenden Bürgermeister Harald Post und Arno Melchert, nahmen die Ehrungen vor. Der dritte Preis ging an den Förderverein Alte Kirche Lobberich für das Projekt „Gott Mensch Kultur“. Harald Post nahm die Ehrung vor. Dass die Alte Kirche heute in ihrer Schönheit erstrahlt, ist in großen Teilen dem Förderverein zu verdanken. Seit der Gründung war es das Ziel, den historischen Raum der Alten Kirche, also ein Sakralgebäude mit hoher Bedeutung, für sein soziologisches Umfeld zu erhalten. Der ursprünglich gotische Bau wurde durch eine Renovierung im Jahr 1710 einer Barockisierung unterzogen. Der Förderverein mit seinen rund 170 Mitgliedern sichert den Bestand und die Zukunft der Alten Kirche. Sie ist auch weiterhin als Geschichtsort, Kirche, Konzert- und Kunstraum und Denkfabrik erhalten. So konnte dem Förderverein mit dem dritten Preis ein Scheck in Höhe von 1000 Euro überreicht werden.

Der zweite Platz ging an den Nabu-Naturschutzhof Sassenfeld. Die Laudatio hielt der stellvertretende Bürgermeister Arno Melchert. Seit den 1980er Jahren gehört der Naturschutzhof zu den attraktiven Ausflugszielen in der Region. Engagiert wird sich zur Pflege und zum Schutz der einheimischen Flora und Fauna. So entstanden ein naturkundlicher Schaugarten mit Kräutern, einem Kleingewässer und eine Blumenwiese. Dazu kamen ein Bauerngarten, verschiedene Streuobstwiesen, ein Steingarten, ein Lebensturm mit Nisthilfen und ein sogenannter Naschgarten. Es waren viele Helfer, die sehr viel Zeit, Geld und Idealismus an den Tag legten mit den Gründungsvätern Heinz Maibaum und Heinz Tüffers, beide über 80 Jahre alt, aber nach wie vor aktiv. Der Nabu-Naturschutzhof Sassenfeld wurde mit einem Preisgeld von 1500 Euro bedacht.

Bürgermeister Wagner konnte mit dem ersten Preis das Nettetaler Bierkontor für die Kulturwoche Grenzgold auszeichnen. Zum zweiten Mal hatte in diesem Jahr die Kulturwoche „Grenzgold“ in Kaldenkirchen stattgefunden. Koordiniert und organisiert wird die Veranstaltungsreihe von André Dückers, Marcel Fritz und Alexander Vitt. Insgesamt gab es 30 Veranstaltungen innerhalb von zehn Tagen mit Programm für alle Altersklassen. Wagner hob die unerschöpflichen Ideen, engagierten Mitstreiter, die gehörige Portion Mut, den Idealismus und die enorme Kreativität hervor, die dahinter stecken. Er gratulierte zum ersten Heimatpreis der Stadt Nettetal und überreichte einen Preisscheck von 2500 Euro.

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