Deutsch-niederländische Grenzregion Venlo erwartet am Sonntag den nächsten Ansturm

Kreis Viersen/Venlo · Verkehrskadetten sollen am Wochenende den Verkehr in Venlo regeln. Wenn es zu voll wird, kann die Innenstadt erneut gesperrt werden. Besonders für den erwarteten warmen Sonntag fürchtete der Bürgermeister einen Ansturm.

 Am vergangenen Wochenende waren die Straßencafés vor dem alten Rathaus in Venlo voll besetzt. In den Niederlanden hat die Außengastronomie unter bestimmten Vorgaben wieder geöffnet.

Am vergangenen Wochenende waren die Straßencafés vor dem alten Rathaus in Venlo voll besetzt. In den Niederlanden hat die Außengastronomie unter bestimmten Vorgaben wieder geöffnet.

Foto: Fiona Schultze

Die Innenstadt von Venlo war am vergangenen Sonntag so voll, dass sie gesperrt werden musste. Wie wird es dieses Wochenende aussehen? „Wir können nicht genau sagen, wie viele deutsche Gäste kommen werden“, sagt Innenstadtmanager Marcel Tabbers. Wenn es erneut zu voll wird, müssen letztendlich wieder Straßen gesperrt werden. An diesem Wochenende werden Verkehrskadetten im Einsatz sein. Wenn das Gedränge in den Einkaufsstraßen zu groß wird, sollen Einbahnstraßen für Fußgänger eingerichtet werden, damit sich die Passanten nicht zu dicht begegnen. In den Niederlanden gilt im Freien keine Maskenpflicht.

Besonders für Sonntag befürchtet die Verantwortlichen in Venlo einen starken Besucherandrang. Am Sonntag soll es dazu noch bis zu 25 Grad warm und sonnig werden. In Venlo haben die Außengastronomie und auch der Einzelhandel sonntags geöffnet. In die Geschäfte kommt man nur mit Mund- und Nasenschutz, nach den Erfahrungen vom vergangenen Wochenende werden sich wieder lange Schlangen vor den Läden bilden.

Christi Himmelfahrt am kommenden Donnerstag, dem 13. Mai, ist auch in den Niederlanden ein gesetzlicher Feiertag. Auf die Ladenöffnungszeiten hat das aber keinen Einfluss, das wird in den Niederlanden liberaler gehandhabt. Auch für diesen Tag - wie an Feiertagen generell - wird in Venlo ein großen Andrang von Tagestouristen aus Deutschland erwartet. Trotzdem wird bisher an den Grenzen nicht kontrolliert, auch müssen Gäste aus Deutschland keinen negativen Corona-Test vorweisen.

Am vergangenen Wochenende konnten in den Niederlanden zum ersten Mal seit Monaten die Geschäfte in der Innenstadt ohne Voranmeldung besucht werden. Bürgermeister Antoin Scholten hat die harten Maßnahmen vom vergangenen Sonntag verteidigt: „Leider ist die Corona-Pandemie noch längst nicht vorbei. Am vergangenen Wochenende schien es manchmal so, als ob das Bewusstsein, dass Corona noch präsent ist, nicht mehr vorhanden war.“ Für ihn als Bürgermeister stand die Sicherheit an erster Stelle. Er gönnte den vielen Gästen das Vergnügen, auf einer der Terrassen der Gastronomen einen Platz zu ergattern. „Es ist natürlich sehr schön, dass dies wieder möglich ist, angesichts all der Restriktionen. Zunächst einmal möchte ich allen beteiligten Unternehmern ein großes Kompliment für die gute Zusammenarbeit bei der Umsetzung aller Maßnahmen machen. Venlo ist und bleibt eine Stadt, in der gastfreundliche Unternehmer ihre Gäste auf professionelle Art und Weise willkommen heißen“, erklärt Scholten.

 Bürgermeister Antoin Scholten appelliert an die Vernunft. Foto: Markus Rick

Bürgermeister Antoin Scholten appelliert an die Vernunft. Foto: Markus Rick

Foto: Markus Rick (rick)

Viele Venloer haben sich gefragt, warum denn die Grenze nicht geschlossen werden konnte. Dies sei aber nationale Politik und nicht Sache der lokalen Regierung. „Wir können somit also nur Maßnahmen an den Zufahrtsstraßen zum Zentrum und im Zentrum selbst ergreifen. Ich werde auch an den kommenden Wochenenden und den noch kommenden deutschen Feiertagen Maßnahmen ergreifen, wenn es notwendig sein sollte“, kündigte Bürgermeister Scholten an. Er werde mit allen Partnern vor Ort besprechen, wie man in Zeiten der Corona-Pandemie ein zu volles Stadtzentrum vermeiden könne.

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