Nettetal Venete kommt für 10 Mio. Euro

Nettetal · Lange Zeit war der grenzüberschreitende Gewerbepark Venete ein schöner Plan. Jetzt soll er in die Tat umgesetzt werden: Der Planungsausschuss hat einstimmig den Bebauungsplan für den ersten Abschnitt beschlossen.

Mit dem Zusammenschluss des niederländischen und deutschen Autobahnnetzes nimmt der Gewerbepark Venete konkret Gestalt an. Lange Zeit hatte er nur auf dem Reißbrett existiert. Mit dem Gebiet verbindet die Stadt Nettetal sehr große Hoffnungen für die Zukunft. Dies wurde auch im Planungsausschuss deutlich, der über Venete beriet.

"Der Startschuss ist gefallen, jetzt geht es los", formulierte Susanne Fritzsche, Technische Beigeordnete der Stadt Nettetal, schlicht die anstehende Erschließung des Gewerbeparks. So beschloss der Ausschuss einstimmig Änderungen des Flächennutzungsplans, den Bebauungsplan für den ersten Abschnitt und die Straßenplanung. Für die Straßennamen liegen bereits erste Vorschläge vor.

Fritzsche sprach von einem "Entwicklungsraum in der Mitte Europas". Die Stadt Nettetal wird die Basisstraßen A und B im Gebiet mit Unterstützung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Kreises Viersen bauen.

Die Anschlüsse zur A 61 wird der Landesstraßenbetrieb Straßenbau schaffen. Im Inneren des Gewerbegebietes baut die WFG die Straßen, die zu den Grundstücken führen. Dies sei stets so geplant gewesen, erläuterte die Technische Beigeordnete. "Es wird zunächst ein Provisorium werden, aber es kommt alles in Gang", sagte sie. Denn die zügige Erschließung sei für die Ansiedlung neuer Unternehmen ein wichtiger Schritt.

Attraktiv ist das Gebiet, das zeichnet sich bereits jetzt ab, beispielsweise für Unternehmen, die die Gleisanbindung in Kaldenkirchen suchen und die sich an der Schnittstelle zwischen Deutschland und den Niederlanden ansiedeln möchten. Die Basisstraßen werden dicht bepflanzte Alleen säumen. Die Baukosten der Straßen beziffert die Stadt auf 1,5 Mio. Euro. Insgesamt wird die Erschließung knapp unter 10 Mio. Euro verschlingen.

CDU-Ratsherr Marcus Optendrenk nutzte die Gelegenheit vor der Abstimmung, sich noch einmal für die parteiübergreifend gute Zusammenarbeit zu bedanken. "Vor fast genau 15 Jahren, als die Grenze wegfiel, haben wir uns schnell Gedanken gemacht, wie wir aus der Rücken-an-Rücken-Situation eine Hand-in-Hand- Situation machen können." Am Ende dieses gemeinsamen Prozesses habe die grenzüberschreitende Idee des Entwicklungsraumes Venete gestanden, stellte er mit Blick auf die mitunter wechselhafte Zusammenarbeit mit den Niederlanden fest.

Ob gewachsene Strukturen erhalten bleiben, wollte Guido Gahlings von den Grünen im Planungsausschuss wissen. Denn ihm sei die grüne Umgebung des Gewerbegebietes wichtig. In der Planung ausgenommen wurde bereits frühzeitig die Anlage einer Obstwiese. Stadtplaner Markus Grühn bestätigte, dass "wertvolle Strukturen erhalten bleiben". Er nannte als Beispiel die Pflanzung hochstämmiger Bäume im Gebiet — keine Selbstverständlichkeit bisher in Gewerbegebieten. Nettetal will mit dem Park eine besondere Visitenkarte an der Grenze abgeben.

(RP)
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