Nettetal Unfallzahlen steigen

Nettetal · Das schöne Wetter lockt sie vermehrt nach draußen. Mit starken Maschinen geht es über die Straßen. Die Motorradfahrer sind wieder unterwegs. Doch längst nicht alle verhalten sich angemessen.

 Unfälle mit Motorrädern – wie hier in Leuth im Jahr 2007 – nehmen wieder zu.

Unfälle mit Motorrädern – wie hier in Leuth im Jahr 2007 – nehmen wieder zu.

Foto: JUngmann

Mit dem früh einsetzenden Sommerwetter klettert nicht nur die Anzahl der Kradfahrer, sondern auch die der Unfälle nach oben. "Im ersten Quartal des vergangenen Jahres verzeichneten wir drei Unfälle mit Kradfahrern, wobei es einen Verletzten gab. Im gleichen Zeitraum dieses Jahres hatten wir schon elf Unfälle mit sechs Verletzten", berichtet Klaus Klein, Leiter des Verkehrsdienstes der Kreispolizei Viersen.

Der Trend der steigenden Unfallzahlen setzt sich auch für das zweite Quartal fort, wobei hier sogar ein tödlich verletzter Kradfahrer verzeichnet werden musste.

"Kaum noch Rücksichtnahme"

Unfallschwerpunkte gibt es dabei keine, und auch das Alter der Kradfahrer spielt keine besondere Rolle: Die Altersspanne reicht von 22 bis 61 Jahren. Klein führt die steigenden Unfallzahlen auf die egoistische Fahrweise jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers zurück. "Es gibt kaum noch Rücksichtnahme.

Die Verkehrsteilnehmer scheinen nicht mehr nachzudenken", meint der Polizeihauptkommissar. Dazu kommt, dass gerade im Motorradbereich die Maschinen immer gewaltiger werden. 180 PS sind keine Seltenheit mehr. Es würden Geschwindigkeiten gefahren, die "jenseits von Gut und Böse" lägen, so Klein.

Als Beispiel führt er Verkehrsmessungen an, bei denen Kradfahrer statt erlaubten 70 Stundenkilometern mit 170 km/h über die Landstraßen brausten. "Es scheint, als wolle jeder testen, was in seiner Maschine steckt, und das nicht auf der Autobahn, sondern auf der Landstraße", sagt Klein.

Der Kommissar empfiehlt: Zum einem sollten Kradfahrer auffällige Sicherheitskleidung tragen, etwa die Leuchtweste über der schwarzen Schutzkombi. Dass Schutzkleidung mit entsprechenden Protektoren, Handschuhe, Stiefel sowie ein geschlossener Helm immer getragen werden sollten, versteht sich von selber.

Westen mit Rückenprotektoren geben weiteren Schutz. Dazu kommen die drei "Goldenen B": Bereifung, Bremsen und Beleuchtung. Licht muss der Kradfahrer immer anhaben, die Bereifung ist vor jeder Fahrt zu kontrollieren, die Bremsen sollten nicht nur einwandfrei funktionieren, sondern der Fahrer sie auch korrekt benutzen können.

Notbremsungen im geschützten Raum üben, heißt die Devise. "Dazu vorausschauendes, defensives und angepasstes Fahren ist die beste Chance, Unfälle zu vermeiden. Fahren mit dem Kopf", betont Klein. FRAGE DES TAGES

(RP)
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