Viersen Unfall-Betrüger aus Nettetal gesteht

Viersen · Ein 47-Jähriger hatte Autounfällen fingiert und so Versicherungen betrogen

Das Krefelder Landgericht hat einen Mann aus Nettetal wegen Betrugs zu einem Jahr und sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Der Angeklagte hatte gestanden, mehrere Autounfälle fingiert zu haben. Bereits seit November sind er und fünf weitere Männer angeklagt, in einer Vielzahl von Fällen Versicherungen geprellt zu haben. Weil der 47-Jährige insgesamt vier Betrugstaten und einen versuchten Betrug einräumte, konnte das Verfahren gegen ihn gestern abgetrennt und entschieden werden.

Die sechs zwischen 47 und 67 Jahre alten Männer sollen zwischen Februar 2009 und Oktober 2012 mehrere Verkehrsunfälle vorgetäuscht haben, um so Geld von Versicherungen zu kassieren. Dabei sollen sie Gewinne im sechsstelligen Bereich gemacht haben. Ein Rechtsanwalt und ein Kfz-Sachverständiger stehen im Verdacht, sich beteiligt zu haben.

Unstimmigkeiten waren nicht nur den Versicherungsgesellschaften aufgefallen, die zum Teil die Zahlungen verweigerten. Auch bei Gericht fiel auf, dass der betroffene Anwalt oft ungerechtfertigte Forderungen einzuklagen schien. Der aber will, ebenso wie der Kfz-Sachverständige, nicht gewusst haben, dass die Unfälle gar nicht stattfanden. Laut anderen Gutachten sei es aber zum Teil offensichtlich gewesen, dass die Autos schon vorher beschädigt waren. Auch sei auffällig, dass die zu reparierenden Stellen immer nur notdürftig mit wenig finanziellem Aufwand kaschiert wurden.

Weitere Beteiligte wurden wegen einzelner Taten bereits im Vorfeld zu Geldstrafen verurteilt. Die Mitangeklagten, die sich unter anderem wegen Bandenbetrugs verantworten müssen, müssen sich wegen mehrerer Vergehen weiter vor Gericht verantworten. Ihnen wird nicht nur gewerbsmäßiger Betrug und Bandenbetrug in über 40 Fällen sondern auch Vortäuschen von Straftaten und Anstiftung zur uneidlichen Aussage vorgeworfen.

(bil)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort