Nettetal Turm von St. Clemens ist stark beschädigt

Nettetal · Im Mauerwerk des Turms der katholischen Pfarrkirche St. Clemens in Kaldenkirchen klaffen größere Löcher. Hier ist nach Angaben von Fachleuten, die sich mit Hilfe eines Hubsteigers in luftiger Höhe umsahen, Gefahr im Verzug.

 Fachleute des Bistums Aachen sahen sich die Schäden am Gesims des Kirchturms von Kaldenkirchen an. Der Sandstein bröckelt.

Fachleute des Bistums Aachen sahen sich die Schäden am Gesims des Kirchturms von Kaldenkirchen an. Der Sandstein bröckelt.

Foto: Peter Schmitz

Das Umfeld des Turms wurde daher aus Sicherheitsgründen gesperrt. Am vergangenen Donnerstag hatten sich spät abends Steine aus dem Gesims gelöst und waren in die Tiefe gestürzt. Zum Glück befand sich zu diesem Zeitpunkt in der gastronomisch belebten Fußgängerzone niemand in der unmittelbaren Nähe.

Turm ist eingerüstet

Fachleute der Diözese Aachen waren zu Wochenbeginn in Kaldenkirchen, um die Schäden zu untersuchen. Unmittelbar danach begannen Handwerker mit der Einrüstung des Turmes. Am Eingang zur "Brucher Seite" und am Haupteingang werden zum Schutz von Passanten und Kirchgängern Fußgängertunnel angebracht. Auch die Eingangstür am Kirchplatz bleibt geöffnet. Der Bauzaun wurde in Richtung Kehrstraße erweitert. Küster Bernd Schiffer sah sich selbst die Schäden an: "Im Sandstein waren handfeste Löcher zu erkennen. Er ist ausgehöhlt. Keine Frage, dass Gefahr im Verzug ist", sagte er.

Der Turm stammt in seinen Ursprüngen etwa aus dem Jahre 1480. Die Sanierung des weithin sichtbaren Wahrzeichens wird nach Angaben von Fachleuten inklusive der umfangreichen Vorbereitungen wohl ein bis zwei Jahre dauern.

Mit seinen Tuffsteinbändern im Untergeschoss und den spitzbogigen Blenden im zweiten Geschoss, die Glockengeschoss darüber durch spitzbogige Schallfenster aufgenommen werden, gilt der Kirchturm als das markanteste Bauwerk Kaldenkirchens. Nach dem Neubau eines Kirchenschiffs in den späten 1890er-Jahren wurde 1901 der Turm erneuert, weil er erhebliche Schäden aufwies. Der Helm erhielt eine andere Gestalt. Am 16. September 1903 wurde der mit 28 Metern wesentlich höhere Turm fertiggestellt. Er stand auf einem um 1,30 Meter erhöhten Mauerwerk, das eine neugotische Hausteinverblendung erhielt. FRAGE DES TAGES

(sa)
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