Nettetal TSV braucht viel mehr Platz

Nettetal · Vorsitzender Dr. Paul Schrömbges will parallel zu den Neubauplänen für eine Sporthalle in Kaldenkirchen eine neue Anlage errichten. Der TSV-Vorsitzende erwartet dafür Hilfen aus öffentlichen Kassen.

Dr. Paul Schrömbges ist nicht zu beneiden. Der Vorsitzende des TSV Kaldenkirchen muss zwei Baustellen stemmen. Ein privater Verein will in Kaldenkirchen eine Sporthalle errichten. Parallel dazu wälzt Schrömbges Pläne, die Jahnkampfbahn entweder durchgreifend zu modernisieren oder an anderer Stelle eine völlig neue Sportstätte aus dem Boden zu stampfen.

„Beides halte ich für notwendig, und in beiden Angelegenheiten darf der TSV nicht mehr viel Zeit verlieren“, sagt Schrömbges. Er drängt auf Entscheidungen. Als Dezernent der Stadt Viersen ist er unter anderem verantwortlich für Schule und Sport. Er kennt die Materie und hat damit Erfahrung im Sportstättenbau. Und deswegen weiß er, dass der jetzt eingeschlagene Weg steinig werden wird.

Etwas zurückgeben

„Ich möchte dem Verein etwas zurückgeben, was er mir in 40-jähriger Mitgliedschaft gegeben hat“, begründet Schrömbges sein Engagement. Mit mehr als 2000 Mitgliedern wüchsen die Anforderungen an Sportstätten. „Die reichen einfach nicht aus, wenn wir richtig auf die demografische Entwicklung reagieren wollen. Zwar wird es demnächst wirklich weniger Kinder und Jugendliche geben. Aber dafür machen immer mehr Erwachsene Sport im Verein, und sie werden immer älter.“ Die Kapazitäten auf der Jahnkampfbahn und in den drei Sporthallen seien erschöpft – und die Kreditlinie des TSV ebenfalls. Seit 80 Jahren betreibt der TSV den eigenen Sportplatz im Kreuzmönchdorf. Ob er dauerhaft Heimstätte des Vereins bleibt, ist offen. Schrömbgens lässt potenzielle Investoren derzeit konkret die Vermarktung des Geländes prüfen. In die Öffentlichkeit gehörten die Details im Augenblick allerdings nicht, sagt er. Fest steht, dass es nicht nur einen Plan, sondern mehrere Optionen gibt: Neubau einer kompletten Sportplatzanlage mit mehreren Plätzen außerhalb Kaldenkirchens, Neubau eines einzelnen Platzes nicht weit entfernt oder Ertüchtigung der Anlage mit einem Allwetterplatz. Das alles lasse sich nur mit Hilfe der öffentlichen Hand verwirklichen, sagt Schrömbges. Die sei in der Pflicht: „Wir leisten eine Menge für die Gesundheit und das Wohlergehen der Bürger und entlasten so öffentliche Kassen.“

Die Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements seien nicht mehr sehr viel weiter auszudehnen: „Kerntruppe des Vereins sind viele Ehrenamtler, die einige hundert Kinder und Erwachsene betreuen und anleiten. Diesen Verein möchte ich am Leben halten“, erklärt Schrömbges. KOMMENTAR

(RP)
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