Nettetal Trinkwasser ist nicht belastet

Nettetal · Gutachter haben das Gebiet Happelter Heide, Kindt und Schaag untersucht, nachdem dort Schadstoffe im Grundwasser gefunden worden waren. Einer von 19 untersuchten Brunnen ist stark kontaminiert.

 Das Grundwasser im Bereich Happelter Heide, Kindt und Schaag ist teils mit Schadstoffen belastet, kann aber zum Beregnen verwendet werden.

Das Grundwasser im Bereich Happelter Heide, Kindt und Schaag ist teils mit Schadstoffen belastet, kann aber zum Beregnen verwendet werden.

Foto: Busch

Die Bürger im Raum Happelter Heide, Kindt und Schaag können ihr Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz ohne Bedenken konsumieren. Das geht aus einem Gutachten hervor, das der Kreis Viersen in Auftrag gegeben hatte. Grund für dieses rund 10 000 Euro teure Gutachten war die Belastung des Grundwassers mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW) in diesem Gebiet. Das Gutachten ergab aber auch: Das Wasser aus einer von 19 untersuchten Grundwasserproben ist für jegliche Nutzung ungeeignet, für zwei Brunnen sind die Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt.

Ob und inwieweit von der Grundwasserverunreinigung eine Gefahr ausgeht, untersuchten das Ingenieurbüro Geobit aus Aachen und das Hygiene-Institut des Ruhrgebietes. Die Kreisbauernschaft Viersen unterstützte dies. Denn der betroffene Raum wird intensiv landwirtschaftlich genutzt, besonders durch Gemüsekulturen, die über Grundwasserbrunnen bewässert werden. Zudem gibt es in diesem Gebiet Viehhaltungen, die das Grundwasser zum Tränken der Tiere nutzen, aber auch private Hausbrunnen.

Nicht ans Netz angeschlossen

"Im betroffenen Gebiet gibt es Haushalte, die nicht ans öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen sind und das Grundwasser als Trinkwasser nutzen", sagt Rainer Röder von der Unteren Wasserbehörde. Der Nutzer des stark mit LCKW belasteten Brunnens sei inzwischen aber ans öffentliche Netz angeschlossen. Die Belastung dieses Brunnens, im direkten Abstrom des verursachenden Firmengeländes im Außenbereich südlich von Kindt im Happelter, liegt bei 2390 Mykrogramm LCKW pro Liter. Zum Vergleich: Beim Trinkwasser liegt die gesetzlich zulässige Grenze bei 10 Mykrogramm.

In den übrigen 18 Proben wurden maximal 203 Mykrogramm pro Liter festgestellt. Für zwei mittelmäßig belastete Brunnen bestehen eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten. Es gebe aber keine Bedenken, dieses Wasser zur Beregnung oder Bewässerung von Kulturpflanzen zu verwenden. "Die Landwirte haben uns zugesichert, dass sie das Wasser nicht zum Tränken von Vieh benutzen", sagt Röder.

"Eine generelle Entwarnung kann für den betroffenen Raum nicht gegeben werden", sagt Dieter Kumstel, Leiter des Technischen Umweltamtes des Kreises Viersen. Aufgrund der regionalen hydrogeologischen Verhältnisse mit teils wechselnden Grundwasserfließrichtungen können Belastungen mit LCKW im Umfeld nördlich des Betriebsgeländes vorhanden sein. Allerdings lägen die Schadstoffkonzentrationen derzeit bis auf Einzelfälle auf einem unkritischen Niveau. Zudem treten die Schadstoffe laut Röder gasförmig aus dem Wasser aus, wenn es aus den Beregungsanlagen spritzt. Auch die Sonneneinstrahlung zersetze die Schadstoffe.

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(RP)
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