Lobberich Tierheim: Deutlich weniger Übernahmen in den Ferien

Lobberich · In anderen Tierheimen werden in den Sommerferien etliche Tiere abgegeben; in Nettetal ist derweil Flaute.

 Aktuell leben rund 100 Katzen und 24 Hunde im Lobbericher Tierheim.

Aktuell leben rund 100 Katzen und 24 Hunde im Lobbericher Tierheim.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Während die Sommerferien für etliche Menschen die vielleicht schönste Zeit des Jahres sind, können sie für viele Haustiere das Gegenteil bedeuten. Weil manche Besitzer ihr Haustier nicht mit in den Urlaub nehmen können und nicht wissen, wo sie es stattdessen unterbringen können, werden immer wieder viele Tiere zu Ferienbeginn einfach ausgesetzt. Im Matthias-Neelen-Tierheim in Lobberich spüren die Mitarbeiter diesen Trend nicht – allerdings bedeutet die Ferienzeit dort ein anderes Problem.

Deutschlandweit sind es laut Schätzungen etwa 500.000 Tiere, die jährlich zum Beginn der Ferien ausgesetzt werden. Die Dunkelziffer liegt laut der Tierschutzvereine noch deutlich höher. Allerorts bekommen dies die Tierheime zu spüren – auch in diesem Jahr wurden bereits aus vielen Heimen hohe Zugangszahlen vermeldet.

Anders verhält es sich im Tierheim in Lobberich. „Die Zahlen sind bei uns über das Jahr hinweg gesehen gleich geblieben, auch zum Ferienbeginn gab es keinen Anstieg“, berichtet Ralf Erdmann. Die Ursache dafür sieht der Tierheimleiter darin, dass die meisten Hunde und auch Freigänger-Katzen inzwischen gechipt seien. So würden die Besitzer schnell ausfindig gemacht und müssten mit einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro für ein ausgesetztes Tier rechnen. Laut Tierschutzgesetz macht es dabei keinen Unterschied, ob ein Tier am Zaun eines Tierheims angebunden oder an einer Straße ausgesetzt wird. Höher fällt die Strafe allerdings aus, wenn das Tier dabei ums Leben kommt, weil es in Gefahr gebracht wurde. Dann kann die Strafe auch bis zu drei Jahre Gefängnis betragen.

Doch auch in Nettetal bringen die Ferientage eine Schwierigkeit mit sich. „Bei uns ist das Problem jedoch eher umgekehrt: Statt viele neue dazu zu bekommen, geht in den ersten Wochen der großen Ferien kein Tier ab“, sagt Erdmann. Da viele Menschen in den Urlaub fahren, würden sie eben nicht vorab noch ein neues Haustier in die Familie holen.

Aktuell leben rund 100 Katzen und 24 Hunde im Matthias-Neelen-Tierheim an der Straße Flothend 34, dazu kommen noch einige Kleintiere wie Kaninchen, Mäuse und Chinchillas.

Kontakt unter Telefon 02153 3785.

(eva)
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