In Nettetal-Breyell Taekwondo-Club erkämpft sich neue Halle

Nettetal-Breyell · Der Verein TG Jeong Eui steht kurz vor einem großen Umzug. Am Lötscher Weg in Breyell ist das neue Domizil des Vereins entstanden, der seit vorigem Jahr auch Landesleistungsstützpunkt ist. Ein Besuch auf der Baustelle.   

 Die neue Halle soll bald bezogen werden.

Die neue Halle soll bald bezogen werden.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

In der Ecke stehen dicke fliederfarbene Rollen. Auf Paletten türmen sich Kartons mit zwei Zentimeter dicken Mattenteilen, von je einem Quadratmeter Größe. Ein Steiger parkt vor einer Hallenwand. „Den Steiger brauchen wir noch, da wir die Banner, die in einer Woche kommen sollen, hoch oben an den Wänden befestigen werden. Danach kann er raus und wir können mit dem Legen des Bodens beginnen, erst die farbige Isolation, danach die Matten“, sagt Björn Pistel.

Im Gespräch schaut sich der Vorsitzende und Trainer des Taekwondo TG Jeong Eui Nettetal voller Stolz um. Was die Vereinsmitglieder seit Mitte Februar geleistet haben, ist schon enorm. Sie haben in unzähligen Stunden einen ehemaligen Gewerbekomplex am Lötscher Weg 96a in Breyell in ein modernes Trainingszentrum für Taekwondo verwandelt, das zudem auch ein Landesleistungsstützpunkt ist.

Björn Pistel ist stolz auf das, was seine Vereinskameraden beim Umbau der Halle geleistet haben.

Björn Pistel ist stolz auf das, was seine Vereinskameraden beim Umbau der Halle geleistet haben.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Seit 2021 darf sich der Taekwondo TG Jeong Eui Nettetal nämlich Landesleistungsstützpunkt nennen. Die Erfolge des Vereins, der etliche bekannte Taekwondo-Sportler hevorgebracht hat, haben den Weg dazu geebnet. Aus seinen Reihen stammen sowohl Deutsche Meister und Europa Meister als auch Sportler des Landes- und Bundeskaders. Die wohl bekannteste Taekwondo-Sportlerin ist die 25-jährige Madeline Folgmann, die bereits mit fünf Jahren mit diesem Sport in Breyell startete.

Schon 2018 war der Verein ein Verbandsstützpunkt. „Wobei es nicht immer einfach war, dass wir keine eigene Halle hatten und auf Hallenzeiten angewiesen waren“, sagt Pistel. Doch damit ist dank der neuen Räume jetzt Schluss. Sobald die Abnahme erfolgt ist, kann die erste eigene Halle samt Athletikraum, Bistrobereich, Lager, Seminarraum, Umkleiden und sanitären Anlagen an den Start gehen. Das ist für den Verein sehr wichtig, weil die bislang von ihm genutzte Halle an der Lobbericher Straße derzeit von Geflüchteten belegt und aus diesem Grund nicht nutzbar ist.

Insgesamt 1000 Quadratmeter ist der Komplex im Breyeller Gewerbegebiet groß. Die Anlage wurde einst vom Heilpädagogischen Zentrumg enutzt wurde. Vor 20 Jahren zog das Zentrum aus. Die Sozialräume lagen brach und nur die 725 Quadratmeter große Halle wurde vom Nachmieter genutzt – und zwar als Gurkenlager.

Der Vermieter erfuhr schließlich, dass der Taekwondo-Verein nach Räumen suche, und bot ihm die Halle samt den Sozialräumen an. „Als ich das erste Mal hier stand, habe ich nur gedacht, wie groß alles ist. Heute bin ich mehr als froh, dass wir uns für die Anmietung entschieden haben“, sagt Björn Pistel.

Allerdings war es viel Arbeit alles für die Bedürfnisse eines Landesleistungsstützpunktes zu gestalten. Neue Elektrik Umstellung auf LED-Beleuchtung, Abtrennung von Hallenraum für ein Lager, den Athletikraum und den Bistrobereich, Überarbeitung der Sozialräume inklusive der sanitären Anlagen, Anstrich der gesamten Anlage, Verkleidung und Isolierung der Fallrohre in der Halle – der Verein hat sich die Halle wahrlich erkämpft. Nun folgen noch der Bodenaufbau und die Gestaltung des Außenbereiches.

Möglich war alles mithilfe von Eigenmitteln und Unterstützung durch Sponsoren und die Stadt Nettetal. In Sachen der Miete bringen sich Stadt und Kreis zudem mit ein. Sie übernehmen je ein Drittel der Miet- und Nebenkosten. Gemeinsam mit dem Landesleistungsstützpunkt Dormagen bilden die Nettetaler den Stützpunkt Rheinland. Das Einzugsgebiet derjenigen, die in Nettetal trainieren, ist groß. Eine Sportlerin kommt sogar aus Bocholt.

Der Taekwondo TG Jeong Eui Nettetal ist aber nicht nur Talentschmiede und ein Trainingsort für Profis. Der Breitensport nimmt einen großen Part ein. „Aus diesem Breitensport entdecken wir letztendlich unsere Talente, die wir dann entsprechend fördern“, sagt Pistel. Taekwondo sei ein Sport für jedes Alter, mit vier Jahre könne in der „Bärengruppe“ gestartet werden. An Nachfrage mangelt es nicht. Gerade bei von Kindern gibt es derzeit starken Zulauf.

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