Nettetal Suthor macht den Karneval bunt
Nettetal · Die Session ist das ganze Jahr – zumindest in der Nettetaler Papierfabrik Suthor. Das Familienunternehmen liefert das ganze Jahr über Dekorationsartikel für alle möglichen Feste. Das Karnevalsgeschäft ist am 11.11. fast schon zu Ende.
Die Session ist das ganze Jahr — zumindest in der Nettetaler Papierfabrik Suthor. Das Familienunternehmen liefert das ganze Jahr über Dekorationsartikel für alle möglichen Feste. Das Karnevalsgeschäft ist am 11.11. fast schon zu Ende.
Vom Oktoberfest bis zum Karneval sind es nur wenige Meter. Katja Dittrich geht diesen Weg etliche Male am Tag, es ist ihr Arbeitsplatz. Und es gibt vermutlich nicht viele Geschäftsorte, die so bunt sind wie der Shop in der Nettetaler Papierfabrik Suthor. Das, was andere für eine gelungene Party brauchen, stapelt sich dort: säckeweise Konfetti, Luftschlangen, Papiergirlanden, die die weiß-blauen Oktoberfestreste umgarnen, Pappnasen für Clowns, Juxhüte — alles da. Und das Schöne: Katja Dittrich hat dies das ganze Jahr um sich. "Wer Karneval im Sommer oder Oktoberfest im März feiern will — kein Problem", sagt Lars Bühler, Sprecher der Papierfabrik Suthor, die im Gewerbegebiet an der Van-Der-Upwich-Straße liegt und auf Papierdekorationen spezialisiert ist. Suthor macht den Karneval bunt.
Die Druckerei beliefert normalerweise Großkunden aus der Werbebranche. Jägermeister, Douglas Uncle Bence, Rewe, Fußballvereine und viele andere Großunternehmen gehörten bereits zu den Kunden, die sich bunte Werbepapierchen in Nettetal drucken ließen. Immer wieder stößt Bühler auf die Produkte aus der eigenen Offsetdruckerei. "Wobei es im Stadion natürlich noch ein bisschen schöner ist als im Supermarkt an der Milchtheke", sagt Bühler.
Und etwa 20 Prozent der Artikel, die aus den Druckmaschinen Suthors kommen, sind karnevalstauglich. Und dazu gehören nicht nur Luftschlangen, Luftrüssel und Konfetti. Prinzenpaare lassen zum Beispiel Pappteller mit ihrem Sessions-Porträt bedrucken und servieren den Rollmops auf ihrem eigenen Pappgesicht, der WDR ließ schon Narrenkappen für den Sessionsstart auf dem Alter Markt in Köln drucken. Standardmasken können mit dem richtigen Aufdruck schön dämlich aussehen, und Indianer-Stirnbänder lassen sich auch machen — fast alles kann lustig sein — mit dem richtigen Aufdruck. "Man muss nur kreativ sein", sagt Lars Bühler. "Die Gestaltung ist die Variable."
Damit begann die Familie Suthor n den 60er Jahren, als sie eine besonders pfiffige Marketing-Idee für Kneipen hatte: Adressen auf Bierdeckel drucken. Vorher lieferte das Unternehmen, das seit seiner Gründung im Jahr 1928 durch Heinrich Edmund und Maria Suthor in Familienhand ist, einheitliches Dekomaterial vor allem an Schankwirtschaften, die damit ihre oft muffig-düsteren Festsäle aufhübschten und gesellschaftstauglich machten.
Mit dem individuellen Bierdeckel ging es einen Schritt weiter, die Grundidee für den heutigen Erfolg der Papierfabrik Suthor war gelegt, der Trend zur Personalisierung von Deko-Artikeln begann. Und heute werden Tischdecken mit Liebesgrüßen zur Hochzeit und Fahnenketten mit den Namen der Aufstiegsmannschaft bedruckt — wenn's sein muss, geht das durch den Digitaldruck auch in kleiner Auflage. So lassen sich auch Stammkunden aus der Gastronomie- und Eventszene ihre kleinen Werbemittel mit dem eigenen Logo bedrucken. Da ist Karneval noch nicht einmal der Umsatzbringer Nummer eins. Die richtigen Stoßzeiten sind vor den Fußball-Welt- und Europameisterschaften. Dann sind Fähnchen und Tröten in Schwarz-Rot-Gold der große Renner.
Das Geschäft mit der Session ist für Suthor am 11. 11. fast schon gelaufen. Die Großaufträge sind längst eingegangen und bearbeitet. Kleinere könnten noch hinzukommen. Jetzt beginnt bei Suthor allmählich das Weihnachtsgeschäft, dann das Frühjahrsgeschäft. Wobei in Katja Dittrichs Werksverkauf Weihnachten, Hoppeditzerwachen, Ostern und Oktoberfest traditionell auf jeden Tag im Jahr fallen.