Nettetal Sturm auf den Mini-Buch-Club

Nettetal · Das neue Projekt der Stadtbücherei hat bereits ein Ziel erreicht: Viele Mütter mit Kindern von null bis drei Jahren interessieren sich für erste Lese-Erlebnisse mit den Kleinen. Der 10-Uhr-Termin einmal im Monat ist ausgebucht.

 Mit so vielen kleinen Leseratten hatte die Stadtbücherei überhaupt nicht gerechnet: Der Mini-Buch-Club ist zur früheren Stunde bereits ausgebucht, es gibt eine schon gut gebuchte zweite Stunde.

Mit so vielen kleinen Leseratten hatte die Stadtbücherei überhaupt nicht gerechnet: Der Mini-Buch-Club ist zur früheren Stunde bereits ausgebucht, es gibt eine schon gut gebuchte zweite Stunde.

Foto: Busch

Ungewohnt ging es in der Stadtbücherei zu: Der Mini-Buch-Club öffnete erstmals seine Pforten, und die kleinen Mitglieder kamen — vielmehr ließen sie sich hereintragen, nachdem die Kinderwagen mit dem Aufzug in literarische Höhen gefahren waren. Zehn Kleinstkinder und ihre Mütter bevölkerten den Raum. Auf dessen Boden waren Decken ausgebreitet, darauf lagen zahlreiche Kissen und "Lesestoff" für kleine Kinder.

Die Stadtbücherei hat ein Projekt aufgelegt, das sich nun an das Baby und seine Mutter richtet. Möglichst früh sollen so Impulse gesetzt werden, die dem heranwachsenden Kind den Umgang mit Büchern und Zeitschriften als ganz natürlichen Teil ihres Lebens vertraut machen. Der Mini-Buch-Club ist ein Teil des Projektes. Er findet nun regelmäßig an einem Donnerstag im Monat statt.

In der Mitte lag eine Schaumstoffmatte aus Quadraten mit Buchstaben und Zahlen, die man sogar rausnehmen kann. Schnell entdeckten die Kinder dies und zerpflücken die Matte. Doch das ist alles kein Problem — im Gegenteil. Die Erzieherin Stephani Dammer ist selbst gerade Mutter geworden. Sie leitet den Buchclub der besonderen Art. Um sie herum versammelten sich Mütter mit ihren Kindern, alle jünger als drei Jahre.

Das "Guten-Tag-Lied"

Zur Begrüßung sangen die Clubmitglieder das "Guten-Tag-Lied", bei dem Kindern immer die Hand gereicht wurde, wenn es "guten Tag" hieß. Gesungen wurden generell viele Lieder, die vor allem die Sinne der Kinder ansprechen. Das Fühlen und Sehen spielten eine besondere Rolle. Zwischendurch gab es stets Zeit für die Kleinen, um in einem der ausgelegten Bücher zu blättern. In den meisten lockten kleine Bildergeschichten die Kinder zum Betrachten und Tasten. Als besonders beliebt war das Karusselllied heraus, bei dem es im Kreis rundgeht und die Kinder gedreht und geschüttelt werden.

Die Mutter des abenteuerlustigen Alexander schaute mit ihm in ein Buch über Tiere. Als sie den Kleinen fragte, welche Laute das abgebildete Tier macht, antwortete er mit dem passenden Laut, dabei spricht er gerade erst. Schnell gesellte sich Matilda dazu und machte fleißig mit.

Ziel des Kurses sei es nicht, mit den Kindern möglichst früh das Lesen zu beginnen, sondern ihnen ein positives Gefühl zu vermitteln, betonte Dammer. Birgitt Mager von der Stadtbücherei bestätigte das. "Natürlich können sie sich Bücher ausleihen, für die Kinder stellen wir gerne einen kostenlosen Ausweis aus", erklärte sie den Müttern.

Nach einer Stunde und einer letzten Runde auf dem Karussell Mama war der erste Mini-Buch-Club vorbei. Einzelne Mütter schauten nach einem Buch zum Ausleihen. Andere versuchten Folgetermine zu ergattern. Der 10-Uhr-Termin ist ausgebucht. Unten im Haus warteten bereits andere Mütter mit ihren Kindern auf den Mini-Buch-Club ab 11 Uhr.

(pepp)
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