Nettetal Streusalz: Kreis gut vorbereitet

Nettetal · In den vergangenen zwei Wintern kam es zu Engpässen beim Streusalz und damit zu Chaos auf den Straßen. Der Kreis hat reagiert und ein neues Lager gebaut. Die Vorräte wurden verdoppelt.

 400 Tonnen Streusalz aus dem Steinsalzbergwerk im Kreis Wesel lagern in der neuen Lagerhalle des Kreises. Der Vorrat an Streusalz ist damit doppelt so hoch wie in den vergangenen Jahren.

400 Tonnen Streusalz aus dem Steinsalzbergwerk im Kreis Wesel lagern in der neuen Lagerhalle des Kreises. Der Vorrat an Streusalz ist damit doppelt so hoch wie in den vergangenen Jahren.

Foto: Busch (Archiv)

Kreis Viersen Auch wenn die letzten Wochenenden noch sonnig waren: Der Winter kommt mit großen Schritten. Und manch einer denkt bereits mit Schrecken an die letzten zwei Winter zurück, die Deutschland mit ungewohnter Härte trafen und für Chaos auf den Straßen sorgten. Wie hart vor allem der Winter vor zwei Jahren war, zeigen die Streusalz-Statistiken des Landesbetriebs Straßenbau: In einem durchschnittlichen Winter landen rund 125 000 Tonnen Salz auf Bundes- und Landesstraßen. "Im Winter 2009/2010 waren es 270 000 Tonnen, also mehr als das Doppelte", sagt Sprecher Bernd Löchter.

Vielen Städten und Gemeinden ging damals das Salz aus. Auch im Kreis Viersen kam es zu Engpässen. "Wir haben im Winter 2009/2010 knapp 700 Tonnen Salz gestreut, ein Jahr vorher waren es nur 459 Tonnen", sagt Axel Küppers, Sprecher des Kreises.

Salzeinkauf im Kreis Wesel

Der Kreis ist für knapp 130 Kilometer Kreisstraßen verantwortlich. "Das sind Straßen, die zwei Orte innerhalb des Kreises verbinden. Die ortsinternen Straßen räumt jede Kommune selbst", erklärt Küppers. Für diesen Winter hat der Kreis seine Vorräte aufgestockt. "Unser Bauhofteam hat weitgehend in Eigenleistung ein neues Lager gebaut, sodass wir jetzt 400 statt bisher 200 Tonnen auf Halde haben", sagt Dieter Kumstel, Leiter des Amtes für Technischen Umweltschutz und Kreisstraßen.

Einige Gemeinden im Kreis beteiligen sich an einer Einkaufsgemeinschaft mit anderen Kommunen. Das verschafft ihnen eine stärkere Position für die Preisverhandlungen. Eingekauft wird ausschließlich beim Steinsalzbergwerk in Borth im Kreis Wesel. "Da die Nachfrage nach Salz immer größer wird, muss man mittlerweile aufpassen, welchen Anbieter man wählt", sagt Küppers. So kauften im vergangenen Winter einzelne Gemeinden Salz bei einem chilenischen Anbieter zum halben Preis. Dieses war jedoch nach zwei Tagen verklumpt und somit unbrauchbar geworden.

Der Kreis verwendet für seine Straßen ein Feuchtsalzgemisch. Das heißt, dass dem Salz aus dem Weseler Bergwerk am Fahrzeug ein Solegemisch beigemischt wird. Der Vorteil: Der Salzverbrauch wird durch das Beimischen reduziert, und das Feuchtsalz taut den Schnee schneller auf. Außerdem wird es nicht so schnell verweht, sondern klebt an der Straße fest.

Von dem gut befüllten neuen Lager des Kreises Viersen könnten bei Salzknappheit auch die neun Städte und Gemeinden des Kreises profitieren. "Eigentlich ist das Lager hauptsächlich für die Kreisstraßen gedacht, aber wenn es hart auf hart kommt, helfen wir uns natürlich auch gegenseitig", erklärt Baubetriebshof-Leiter Jürgen Jeschonowski. FRAGE DES TAGES

(RP)
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