Nettetal Stadtkerne attraktiver machen

Nettetal · Mit so genannten „Immobilien- und Standortgemeinschaften“ (ISG) soll das geschäftliche Umfeld in den Städten verbessert werden. So will es das neue Landesgesetz. In Lobberich macht der Werbering einen Informationsabend.

Was die IHK Mittlerer Niederrhein als „hilfreiches Instrument für die Stadtplanung und die Entwicklung des Einzelhandels“ bezeichnet, ist für Norbert Backes „noch nicht das 'Ei des Kolumbus‘, aber ein guter Ansatz, Innenstädte lebendig zu halten“. Der Vorsitzende des Lobbericher Werberinges wirbt deshalb bei Hausbesitzern und Kaufleuten für einen Informationsabend über „Immobilien- und Standortgemeinschaften“ (ISG), damit „Lobberichs Innenstadt auch künftig im Wettbewerb bestehen kann“.

Mit dem ISG-Gesetz, das nach einigen Probeläufen im Juni in Kraft getreten ist, will das Land Grundeigentümer und Gewerbetreibende mit dem Ziel zusammenschließen, ihr unmittelbares geschäftliches und städtisches Umfeld zu verbessern. Das Betätigungsfeld ist groß: gemeinsame Werbekonzepte, Management für leer stehende Ladenlokale oder auch Baumaßnahmen zur Verbesserung des Standortes.

Von Käuferströmen profitieren

Der Werbering will, sagte Backes, „Steigbügelhalter sein, um Wege aufzuzeigen und zu öffnen“. Denn wenn demnächst in Lobberichs Innenstadt ein SB-Warenhaus und ein Mediamarkt ihre Pforten öffnen, sollten auch die übrigen Einzelhändler von den neuen Käuferströmen ihren Nutzen ziehen (wie das einst bei der Neuansiedlung von Karstadt/Hertie der Fall war). Dafür aber müsste das Umfeld entsprechend attraktiv sein.

Backes, seit gut vier Jahren über seine Mitarbeit im IHK-Einzelhandelsausschuss mit dem Thema beschäftigt, hat konkrete Vorstellungen über ISGs in Lobberich: Alter Marktplatz, untere Marktstraße, untere Hochstraße, obere Hochstraße mit Rest Fußgängerzone Von-Bocholtz-Straße. Wichtig sei das private Engagement in einer ISG, betont Backes: „Ist das nicht da, wird es künftig auch keine finanzielle Förderung vom Land geben.“ Sehr konkret ist die ISG für den Alten Marktplatz, der im Jahre 2009 umgestaltet wird. Hier springt auch der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) als Privater mit ein.

Wert steigt für Besitzer

Das Mitmachen in einer ISG ist nach Backes’ Meinung auch eine große Chance für die Besitzer der Immobilien, denn „deren Wert steigt in einem guten Umfeld“. Das zeigten bisher positiv verlaufene ISG-Versuche, die schließlich zu dem Gesetz führten, um Standortsicherung und Wertverbesserung zu ermöglichen. Aber „wenn keine Eigeninitiative dazukommt, passiert gar nichts“, macht Backes auf das veränderte Förderungssystem, aufmerksam: „Der Staat und die Stadt machen nicht mehr alles.“

(RP)
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