Bibliothek in Breyell Stadtbücherei lockt mit einem Clubraum

Breyell · Die Umbauten im Erdgeschoss der Bibliothek in Breyell sind abgeschlossen. Die Thekensituation im Eingangsbereich ist neu.

 Leiter Ulrich Schmitter ist mit der neuen Thekensituation im Eingangsbereich der Stadtbücherei in Breyell hoch zufrieden.                             RP-Foto: Heribert Brinkmann

Leiter Ulrich Schmitter ist mit der neuen Thekensituation im Eingangsbereich der Stadtbücherei in Breyell hoch zufrieden.                            RP-Foto: Heribert Brinkmann

Foto: Heribert Brinkmann

Nie mehr umbauen müssen! Das ist aktuell der dringende Wunsch von Büchereileiter Ulrich Schmitter. Seit November war die Stadtbücherei an der Lobbericher Straße in Breyell eine einzige Baustelle, jedenfalls im Erdgeschoss. Die Räume im historischen Rathaus erhielten einen neuen Boden und wurden gestrichen. Augenfällig ist der neue Eingangsbereich. Die hohe Theke mit Buche-Furnier war nach 30 Jahren abgenutzt. Die Theke habe auch den Altbau abgeschottet und wie eine Barriere gewirkt, erläutert Schmitter. Jetzt hat die Theke nur noch Schreibtischhöhe. Das wirke einladender und sei auch für die Mitarbeiter Rückenschonender.

Vor dem Umbau hat die Stadtbücherei bei der Bibliotheks-Abteilung einen Zuschussantrag gestellt. Und da dieser bewilligt wurde, übernimmt das Land 60 Prozent der Umbaukosten in Höhe von rund 35.000 Euro. Es wird übrigens auf absehbare Zeit keine elektronische Selbstrückgabe geben, weil die Fassade des Gebäudes unter Denkmalschutz steht und keine Außenrückgabe zulässt. Schmitter bedauert das nicht, weil er die Nutzer der Stadtbücherei am liebsten zu den Öffnungszeiten im Gebäude sieht.

Dazu dient auch der neue Clubraum, der im Erdgeschoss in den nächsten Wochen eingerichtet wird. Die Möblierung soll gemütlicher werden als im Lese-Café, das bisher im ersten Stock zu finden war. Die Zeitungen wandern ins Erdgeschoss, fünf lokale und überregionale Tageszeitungen werden im Clubraum ausliegen – in Papierform. Überall in der Republik werden Bibliotheken zu „dritten Orten“ ausgebaut. Gemeint sind – nach Wohnen und Arbeiten – Treffpunkte, an denen Menschen kostenlos und ohne Zwang bei hoher Aufenthaltsqualität verweilen können.

Der zweite Erdgeschossraum präsentiert die DVDs und Computerspiele neu. Das Team der Bücherei hat bei den 2500 bis 3000 DVDs relativ viele ältere aussortiert und ins Archiv gestellt, um die aktuellen Bestände übersichtlicher zu gestalten. Hör-CDs sind in der Romanabteilung zu finden. Die 4000 CDs weisen hohe Ausleihzahlen auf.

Die Handwerker sind zwar weitgehend abgezogen. Aber die Umbaumaßnahmen im Erdgeschoss waren nur der Anfang. In den nächsten drei bis fünf Jahren soll die Stadtbücherei von Abteilung zu Abteilung auf Vordermann gebracht werden. Eine wichtige Modernisierung sind dabei niedrigere Regale, die nicht mehr zwei Meter hoch den Blick blockieren, sondern nur bis 1,50 Meter reichen und viel Luft lassen.

Die Stadtbücherei hat rund 5000 Benutzerkarten ausgegeben. Für alle Bibliotheken sind die Besucherzahlen viel entscheidender. So kommt die Stadtbücherei Nettetal im Jahr auf 38.000 Besucher. Bei den Ausleihzahlen kommt die Stadtbücherei im Jahr auf 186.000 Medien (2018). In 2019 werden es nicht weniger sein. Wenn Ulrich Schmitter die Nutzer der Bibliothek beschreiben soll, nennt er sie eine treue Romanleserschaft mit deutlich höherem Frauen-Anteil  (rund 60 Prozent).

Die Ausleihen von Sachbüchern gehen bei allen Bibliotheken zurück. Nachgefragt bleiben Ratgeber aller Art, die Themen Ernährung, Gesundheit und Reisen. Bei politischen Themen gebe es ein Zeitfenster von drei Monaten, danach blieben diese Bücher im Regal. Einst berühmte Autoren wie Lew Kopelew oder Peter Scholl-Latour kenne heute fast niemand mehr.

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