Nettetal Stadt will flexibel bleiben

Nettetal · Die Bezirksregierung hat die Kommunen nach ihren Flächenplanungen gefragt, um den Regionalplan fortschreiben zu können. Leuth und Hinsbeck sind in ihren Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt.

 Geradeaus, halbrechts oder rechts – der Radfahrer auf der neuen Autobahnauffahrt hat viele Möglichkeiten. Auch die Stadt Nettetal will flexibel bleiben, was die Ausweisung von Baugebieten angeht.

Geradeaus, halbrechts oder rechts – der Radfahrer auf der neuen Autobahnauffahrt hat viele Möglichkeiten. Auch die Stadt Nettetal will flexibel bleiben, was die Ausweisung von Baugebieten angeht.

Foto: Busch

Handlungsfähig und flexibel bleiben will die Stadt Nettetal, was die Ausweisung neuer Wohngebiete angeht. "Wir wollen in der Konkurrenz der Städte und Gemeinden Entwicklungsmöglichkeiten bieten, um etwa junge Familien nach Nettetal zu holen", sagte Markus Grühn, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung, im Nachgang zur jüngsten Sitzung des Stadtplanungsausschusses. Die Mitglieder hatten bei einer Gegenstimme der Grünen den Anregungen der Verwaltung zur Fortschreibung des Regionalplans zugestimmt.

Fortschreibung Regionalplan

Der Regionalplan für den Regierungsbezirk Düsseldorf ist ein regionaler Entwicklungsplan, der etwa für Flächennutzungspläne und damit auch Bebauungspläne, die von den Kommunen aufgestellt werden, maßgeblich ist. Die Bezirksregierung fragt derzeit bei Städten und Gemeinden ab, welche Planungsüberlegungen es dort gibt. So soll eine Fortschreibung des 1999 aufgestellten Regionalplanes vorbereitet werden. Aktuelle Themen wie die demografische Entwicklung oder der Umwelt- und Klimaschutz machen dies notwendig.

"Wir sollen mit Grund und Boden sparsam umgehen", erklärt Grühn die Vorgaben der Bezirksregierung. Denn der Bedarf nach neuen Flächen geht durch die demografische Entwicklung zurück. Andererseits möchte die Stadt für potenzielle Neubürger attraktiven Wohnraum bereithalten. Unter anderem fiel in der Sitzung das Stichwort Venete. Denn die Menschen, die dort arbeiten, müssen schließlich auch irgendwo wohnen. Bisher nicht in den Regionalplan aufgenommen ist der Stadtteil Leuth, da er unter der 2000-Einwohner-Grenze liegt. "Die Entwicklungsmöglichkeiten eines Stadtteils, der im Regionalplan nicht dargestellt ist, sind gering, da keine Ausweitungen der Flächen über den ,Eigenbedarf' hinaus stattfinden sollen", sagt Grühn. Daher bittet die Stadt die Bezirksregierung nun, Leuth aufzunehmen, da es mit knapp 60 Hektar "ein wichtiger kompakter Stadtteil" und insbesondere im Zusammenspiel mit den Entwicklungen in Kaldenkirchen von Bedeutung sei.

In seinen Entwicklungsmöglichkeiten stark eingeschränkt ist auch der Stadtteil Hinsbeck. Er ist zwar im Regionalplan abgebildet, doch Naturschutz und die Bundesstraße im Norden und Westen stellen Barrieren dar. Daher soll nun eine fünf Hektar große Fläche im Südosten als "allgemeiner Siedlungsbereich" im Regionalplan ausgewiesen werden. "Das heißt natürlich nicht, dass dort morgen ein Baugebiet entsteht", erklärt Stadtplaner Grühn. Man wolle einfach flexibel bleiben.

Anderer Meinung ist Guido Gahlings von den Grünen: "Wir denken, dass Nettetal als Gesamtstadt ausreichend Potenzial in Lobberich und Breyell für Wohnbebauung hat. Dieses Potenzial ist bei Weitem noch nicht ausgeschöpft." Vor allem hochwertiger Landschaftsraum wie der südöstlich Hinsbecks müsse von Bebauung freigehalten werden. Frage des Tages

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort