Nettetal Stadt und Träger verhandeln über Zukunft der Generationentreffs

Nettetal · Der DRK-Kreisverband Viersen will mit der Verwaltung über bessere Konditionen für den Betrieb der Einrichtung in Kaldenkirchen sprechen. Auch die beiden Kirchen sehen Optimierungsbedarf

 Angebote wie Stricken im Generationentreff Kindter Eck sind beliebt. 2016 nutzten 950 Menschen das programm dort. Die Träger der Einrichtungen wollen jetzt mit der Stadt über neue Konditionen verhandeln.

Angebote wie Stricken im Generationentreff Kindter Eck sind beliebt. 2016 nutzten 950 Menschen das programm dort. Die Träger der Einrichtungen wollen jetzt mit der Stadt über neue Konditionen verhandeln.

Foto: F.H. Busch

Kommt es demnächst auch zu einem Trägerwechsel beim Generationentreff in Kaldenkirchern? Der DRK-Kreisverband Viersen, der sich Mitte 2015 auch bereits aus dem Generationentreff im Nettetaler Stadtteil Schaag zurückgezogen hatte, möchte den Verwaltungsaufwand erheblich senken. Außerdem möchte er klare Regelungen zur Erstattungsfähigkeit von Personal- und auch Sachkosten festgelegt wissen.

Darüber laufen derzeit Gespräche mit der Stadtverwaltung, wie in der Sitzung des Ratsausschusses für soziale Angelegenheiten mitgeteilt wurde. Auch die katholische und die evangelische Kirche, die sich als Träger um die Generationentreffs in Breyell, Hinsbeck, Leuth und Lobberich kümmern, betrachten die bestehenden Leistungs- und Prüfvereinbarungen "als nicht mehr bedarfsgerecht und eindeutig". Was für ein hoher Bürokratie-Aufwand mit dem Betrieb einer solchen Einrichtung verbunden ist, das erlebt die Stadtverwaltung derzeit im eigenen Haus, seitdem sie die Trägerschaft für das Kindter Eck in Schaag übernommen hat.

Seit dem Jahr 2010 gilt ein neues Zuschussverfahren. Danach erhalten die Träger der Generationentreffs zwischen 75 und 95 Prozent der Betriebskosten - je nach Dauer der Angebotszeiten (ab 20 bis über 30 Stunden). Außerdem sollte das Angebot vielfältiger gestaltet werden. Nach Einschätzung des Ersten Beigeordneten Armin Schönfelder hat sich das Konzept bewährt: "Es ist ein kontinuierlicher Anstieg der Öffnungszeiten erkennbar", sagte er. Durch die hochwertige Umsetzung des Konzepts werde eine größere Besucherzahl erreicht.

Die durchschnittliche wöchentliche Angebotszeit stieg beispielsweise in Lobberich von 28 Stunden (2010) auf 37,67 Stunden (2015), in Leuth von 21,65 auf 31,72 Stunden. Alle Generationentreffs im Stadtgebiet von Nettetal liegen heute bei mehr als 30 Stunden an Angeboten und werden somit maximal mit 95 Prozent gefördert. Auch die durchschnittliche Besucherzahl ist meist angestiegen, in Lobberich von 14 auf 22, in Leuth sogar von sechs auf bis zu 14.

Fast verdoppelt hat sich die Besucherzahl im "Kindter Eck", das die Stadt zum 1. August 2015 in eigene Regie übernahm. Um die 950 Menschen wurden dort 2016 pro Monat gezählt, nachdem die Aktivitäten nochmals ausgeweitet worden waren. Vorher waren es um die 500 Besucher. Gekostet hat der Betrieb des Generationentreffs die Stadt im vergangenen Jahr knapp 22.300 Euro - 3.000 Euro mehr als in den Vorjahren. Ein Grund war das 50-jährige Bestehen. Für diesen Anlass wurden die Räume renoviert; außerdem wurde die Ausstattung modernisiert. Der Trägerwechsel habe nicht zu einer grundsätzlichen Kostensteigerung geführt. Im Übrigen sei der Treff in Schaag "sehr gut in alle sonstigen Aktivitäten des Stadtteils eingebunden", meinte Schönfelder.

Die Verwaltung soll nun das Abrechnungsverfahren vereinfachen und mit dem DRK-Kreisverband einen neuen Vertrag schließen. Auch dessen Geschäftsführer Detlef Blank hofft, dass "dies bis zum 30. Juni gelingt".

(mme)
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