Nettetal Spinnen muss man einfach gerne haben

Nettetal · Wie immer in Ferienzeiten organisierte der Naturschutzhof in Lobberich ein Programm, das Kindern die Natur näher bringt. Besonders fasziniert zeigten sich die jungen Gäste vom Umgang und Erfahrungen mit Spinnen.

 15 Jungen und Mädchen lernten auf dem Naturschutzhof viel Wissenswertes über Spinnen.

15 Jungen und Mädchen lernten auf dem Naturschutzhof viel Wissenswertes über Spinnen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Den meisten Menschen, die an Spinnen denken, läuft ein Schauer über den Rücken. "Sie ekeln sich, aber wovor denn?", fragen sich junge Spinnenforscher auf dem Naturschutzhof. Insgesamt 15 Jungen und Mädchen sind gekommen, auf die die Tiere mit acht Beinen eine besondere Faszination ausüben. Ängste oder Ekel — Fehlanzeige.

Gemeinsam mit Wiebke Esmann und Frederik Schüler macht sich die Gruppe zunächst einmal auf in die Natur. Alle suchen eifrig nach verschiedenen Arten. Sie spüren Spinnennetze auf und untersuchen sie dann unter dem Mikroskop. Das Spinnenthema ist Teil des Ferienprogramms, das der Naturschutzbund auf dem Hof in Sassenfeld in diesen Ferien vorbereitet hat.

"Was wisst ihr eigentlich über Spinnen?", fragt Wiebke Esmann, die Leiterin des Hofes. Die Kinder haben sich um sie geschart und werfen sich ein Wollknäuel zu, woraus ein Spinnennetz entsteht. Es dauert nicht lange, da kommen die ersten Antworten. "Manche Spinnen bauen kein Netz", weiß ein Kind. Ein anderes hat erfahren, dass sie "auf ihren Netzen Ozeane überqueren" können. Die kleinen Spinnenforscher beharren auf ihrer Meinung, auch wenn Wiebke Esmann gelegentlich das Gesicht verzieht und vorsichtig einige Aussagen der Spinnenforscher infragestellt.

Steffen ist acht Jahre alt. Er weiß aus Erzählungen seines Opas Gustav Zohlen jede Menge über Spinnen. "Hier in Deutschland gibt es keine Spinnen, die uns gefährlich werden können", weiß der Junge aus Hinsbeck. Das ist schon mal beruhigend. Bevor die Kinder ihre Jacken anziehen und auf "Spinnenfang" gehen, rüsten sie sich entsprechend aus. Behälter, Lupen und eine Zeichnung verschiedener Spinnennetze sind die Grundausrüstung, die Wiebke Esmann mitgibt. Außerdem erhalten sie eine Sprühflasche.

Direkt am Briefkasten des Seminarraums macht die Gruppe ihre erste Entdeckung: "Schaut mal, da hat eine Spinne ihre Beute eingewickelt", erklärt Wiebke Esmann. Fasziniert blicken einige Jungen und Mädchen in die Briefkastenöffnung, während andere es nicht abwarten können zum Libellenhaus zu kommen, denn "dort soll es viele viele Spinnen geben". Schon unterwegs dorthin finden die Kinder viele Netze. Sie sprühen sie behutsam mit Wasser an. So sind sind sie besser zu erkennen. Unter einem Haufen von Steinen finden die Spinnenforscher Kreuz- und Zitterspinnen. Felix setzt vorsichtig eine Zitterspinne ins mitgeführte Aquarium.

Die Gruppe muss sich gut merken, wo sie Tiere gefunden hat. Denn dorthin sollen sie nach der Aktion wieder zurückgebracht werden. Paul und Lennard haben schon oft an Ferienaktionen teilgenommen. "Wir kennen uns super aus hier", berichten die Jungs. Sie machen sich im Libellenhaus auf die Suche nach noch mehr Spinnen. Anhand von Bestimmungsheften wissen die kleinen Forscher die Spinnen ihrer Art zuzuordnen. Unter dem Mikroskop lassen sich behaarte Körper bestens betrachten: "Schau mal, die hat acht Augen", ruft die achtjährige Valentina begeistert und weiter: "Die muss man einfach gern haben." FRAGE DES TAGES

(janj)
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