Nettetal Speisen mit Blick auf Mahlwerk

Nettetal · Die Nelsen-/Rölkensmühle, die Neu-/Gartzmühle und die Lüthenmühle sind nach dem Zweiten Welkrieg noch lange als Mühlen genutzt worden; allerdings ersetzte der elektrische Strom bald die Wasserkraft als Antrieb.

Während es ziemlich schnell gelang, die Nelsen- und die Lüthenmühle in Wohnungen umzubauen, ist die Gartzmühle eine Rohumbauruine. Es findet sich kein Interessent für die Fertigstellung. Da hatte die Gemeinde Leuth mehr Glück, die die Leuther Mühle 1966 von der Familie Wackertapp kaufte. Das damals rund 250 Jahre alte Gebäude wurde drei Jahre später an den niederländischen Hotelier Charles Hofman weitergereicht, der das Haus und die Mechanik des Mahlwerks in dreijähriger Arbeit restaurierte. Die Mühle war eine kombinierte Korn-Ölmühle.

Der letzte Lauf der Ölmühle wird von Chronisten auf das Jahr 1932 datiert. Die Getreidemühle lief noch in den 1950er Jahren. "Mein Vater hat hier noch Roggen hingebracht", erinnert sich Gastronom Heiner Lenßen, dessen Familie 1981 die Mühle übernahm. Das freigelegte Mahlwerk erstreckt sich bis unters Dach, die schweren Mahlsteine liegen in der ersten Etage. Wahrscheinlich kommt die Konstruktion aus den Niederlanden, denn Anfang des 18. Jahrhunderts waren Mühlenbauer aus dem Nachbarland die führenden Fachleute. Sie hatten die von dem italienischen Universalgenie Leonardo da Vinci erstmals aufgezeichnete Mechanik weiterentwickelt.

(mme)
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