Nettetal Sparsam mit Erdgas umgehen

Nettetal · Viertklässler an den Nettetaler Grundschulen beschäftigen sich mit dem umweltfreundlicheren Energieträger. Die Stadtwerke Nettetal und die Deutsche Umweltaktion ergänzen mit ihrem Gemeinschaftsprojekt den Unterricht.

 In einer simplen Versuchsanordnung zeigte Carmen Thuis den gebannt zuschauenden Kindern der Gemeinschaftsgrundschule Breyell, wie eine Erdgasheizung funktioniert.

In einer simplen Versuchsanordnung zeigte Carmen Thuis den gebannt zuschauenden Kindern der Gemeinschaftsgrundschule Breyell, wie eine Erdgasheizung funktioniert.

Foto: Busch

"Wie kommt Erdgas eigentlich zu euch nach Hause?" Carmen Thuis schaut fragend in die Runde. Vor ihr sitzen Kinder aus der 4a an der Gemeinschaftsgrundschule und grübeln. Aber eine Antwort erhält sie nicht. "Klingelt der Postbote an der Haustüre und bringt ein Paket Erdgas vorbei?" fragte sie. Die Viertklässler lachen. "Es kommt durch die Rohre", schreien sie.

Carmen Thuis ist Mitarbeiterin der Deutschen Umweltaktion (DUA). Sie steuert ein Projekt der Stadtwerke mit Nettetaler Grundschulen rund um das Thema Energie. Zum siebten Mal bereits findet eine Projektreihe statt. Heute ist sie in die Gemeinschaftsgrundschule in Breyell gekommen. Passend zum Beginn der Heizperiode steht der Energieträger Erdgas auf dem Stundenplan. Knapp 400 Kinder der vierten Klassen an den Nettetaler Schulen erfahren, wie Erdgas entsteht und wie es gefördert wird.

Spielerisch führt Carmen Thuis die Mädchen und Jungen zu Beginn der beiden Unterrichtsstunden an das Thema "umweltfreundlicher Brennstoff" heran. Die Kinder sollen erzählen, wofür Erdgas benötigt wird. "Für warmes Wasser, zum Kochen und zum Heizen", wussten die meisten Kinder sofort. Alexander fällt noch etwas anderes ein. "Man kann mit Erdgas auch Strom erzeugen, und einige Autos benötigen Erdgas", berichtet der Neunjährige.

Zwar setze Erdgas im Vergleich zu anderen Energieträgern ein Viertel weniger Kohlendioxid (CO2) frei, daher zähle es zu den umweltfreundlicheren Energieträgern, erklärte Carmen Thuis. "Doch Erdgas ist, genau wie Kohle und Öl, nur begrenzt vorhanden, deshalb müssen wir sparsam damit umgehen", schränkt sie ein. Die Mädchen und Jungen haben einige Ideen, wie man Erdgas sparen könnte. "Nicht mehr so viel mit dem Auto fahren und lieber zu Fuß gehen. Die Heizung nicht mehr voll aufdrehen und nicht mehr so lange duschen, auch weniger Wasser verbrauchen", zählen sie auf.

Anhand einer Schautafel erläutert Carmen Thuis den Heizkreislauf sowie die Entstehung und Förderung von Erdgas bis hin in einzelne Haushalte. Bei einem spannenden Experimentes erläutert sie das Prinzip Erdgasheizung. Die Mädchen und Jungen schauen gebannt zu, wie rot gefärbtes und erhitztes Wasser in der Glasröhre zirkuliert. "Und was ist, wen zu viel CO2 in die Luft kommt?", will Carmen Thuis wissen. "Dann wird es immer wärmer auf der Erde", antworten einige Kinder. Das Eis an den Polen und auf den Gletschern werde schmelzen, das Leben der Tiere wäre auch gefährdet. "Das nennt man Klimawandel", erklärt Kilian fachmännisch. "Der Meeresspiegel würde steigen, die Pflanzen würden nicht mehr wachsen", stellt er fest.

Die Kombination von bereits vorhandenem Wissen und die Verknüpfung mit den neuen Erfahrungen rund um das Erdgas ist das Ziel der Stunde. "Durch die Aktion hoffen wir, dass die Kinder ihr Wissen mit nach Hause nehmen und dort praktisch umsetzen", sagt Norbert Dieling, Geschäftsführer der Stadtwerke.

(ivb)
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