Brüggen So klappt die DSL-Umstellung

Brüggen · In Haverslohe und Born können Internetnutzer jetzt mit bis zu zehnfacher Geschwindigkeit im Web surfen. Doch was machen Anwohner, die ihren Vertrag nicht bei der Telekom abgeschlossen haben? Die RP hat nachgefragt.

350 Haushalte in Born und Haverslohe konnten von schnellem Internet bislang nur träumen. Das soll sich durch die knapp fünf Kilometer neue Glasfaserleitung ändern, die die Telekom gerade im Auftrag der Gemeinde Brüggen verlegt hat. Bei einigen Kunden von Telekom-Konkurrenten herrscht allerdings Unsicherheit, ob sie auch ans schnelle Netz angeschlossen werden können — und an wen sie sich wenden können. Was man bei der DSL-Umstellung beachten sollte.

Gesetzliche Regelungen Die Telekom ist dazu verpflichtet, auch anderen Anbietern "diskriminierungsfrei" einen Zugang zum neuen Breitband-Netz einzuräumen. Dies überwacht die Bundesnetzagentur. Ausschlaggebend ist die so genannte "letzte Meile". Dieses Kabelstück, auch Amtsleitung oder Teilnehmeranschlussleitung genannt, muss die Telekom den Konkurrenten zu bezahlbaren Konditionen zur Verfügung zu stellen. Ausnahme: Es wird ein Anbieter genutzt, der den Anschluss direkt bis in das Haus oder die Wohnung gelegt hat. Bis Kunden von Fremdanbietern die höhere Bandbreite in Born und Haverslohe nutzen können, dauert es laut Telekom noch etwa zwei bis drei Wochen.

Anbieter Mehr als ein Dutzend Firmen vermarkten mittlerweile DSL-Anschlüsse. Einige von ihnen — etwa die Telekom, Arcor, Hansenet und Versatel — verfügen auch über eigene Breitbandnetze. Die übrigen Anbieter betätigen sich als "Reseller" — sie vermieten Anschlüsse zu ihren Konditionen an die Endkunden. Die meisten DSL-Anbieter betreiben ihre Netze zudem mit so genannten "Komplettpaketen". Diese Pakete kommen ohne separaten Telefonanschluss der Telekom aus. Einen Überblick über die wichtigsten DSL-Anbieter gibt es im Internet unter www.dslweb.de.

Freischaltung Um von der höheren Bandbreite profitieren zu können, sollte man Kontakt zu seinem Anbieter aufnehmen. Dies kann schriftlich oder per Telefon erfolgen. Viele Netzbetreiber bieten kostenlose Servicehotlines an. Läuft der Vertrag über einen Fremdanbieter, wird die Freischaltung in der Regel von einem Telekom-Techniker übernommen. Bei einem Neuanschluss muss die Telefonleitung geprüft oder die Telefondose erneuert werden. Ausnahme: Ein Techniker nimmt die DSL-Freischaltung direkt am Verteiler vor. Bis man mit einer höheren Übertragungsgeschwindigkeit im Internet surfen kann, dauert es nach Angaben der meisten Betreiber rund zwei Wochen.

Fristen Lässt sich der Anbieter für die Bereitstellung des DSL-Anschlusses mehr als drei Monate Zeit, werden Kunden von Technikern versetzt oder wird die Leitung trotz Ankündigung nicht freigeschaltet, sollte — am besten per Einschreiben mit Rückschein — eine letzte Frist von rund drei Wochen gesetzt werden. Gleichzeitig sollten Kunden erklären, dass sie nach Ablauf dieser Frist ohne weitere Ankündigung vom Vertrag zurücktreten werden. Wenn die gesetzte Frist abgelaufen ist, empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW, diesen Schritt schriftlich zu vollziehen.

Kündigung Entschließt man sich dazu, seinen bestehenden Vertrag aufzulösen, raten Experten, die Kündigung über den neuen DSL-Anbieter laufen zu lassen.

(RP/rl)
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