Nettetal Silo der Firma Thelen am Samstag leergeräumt

Nettetal · Schneller als erwartet haben die Einsatzkräfte ihre Arbeit auf dem Gelände der Firma Thelen in Kaldenkirchen einstellen können. Nettetals Feuerwehr hatte am Samstagmorgen damit begonnen, das Spänesilo zu räumen. Am Mittwoch war hier ein Schwelbrand ausgebrochen, dessen Bekämpfung sich als außerordentlich kompliziert erwies.

Zunächst war Kohlendioxid von unten her in das Silo gepresst worden, später handelte es sich um Stickstoff, der in großen Tankfahrzeugen zu jeweils 25000 Liter herangeschafft wurde. Bis Samstag waren bereits drei solcher Tanks entleert worden.

"Wir müssen sehr vorsichtig vorgehen, es kann zu einer Staubexplosion kommen", erklärte Nettetals Wehrführer Leo Thönißen die große Umsicht, mit der die Feuerwehr vorging. Beobachtet wurden die Arbeiten vom Ersten Beigeordneten Armin Schönfelder und von Kreisbrandmeister Thomas Riedel. Die Feuerwehr konnte nicht sicher sein, dass die Glut durch den eingepressten Stickstoff vollends erstickt worden war.

Außerdem bestand die Gefahr, dass beim Ausräumen von unten her Hohlräume entstanden, Holzreste im Inneren nachrutschten und dann eine möglicherweise noch vorhandene Glut neu anfachten. Die Feuerwehr hatte vorsichtshalber einen Experten der Essener Firma DMT angefordert, die schon mehrere Silobrände bundesweit erfolgreich bekämpft hat.

Gegen 20.30 Uhr war das Silo am Samstagabend endlich leer geräumt. Die Holzspäne und Abschnittsreste wurden in Containern auf dem Firmengelände gelagert. Der Stickstoff verfliegt, so dass das Unternehmen das Material, mit dem sie den Betrieb im Winterhalbjahr heizt, möglicherweise wieder einlagern und verbrennen kann. Werner Thelen zeigte sich zuversichtlich, dass der Betrieb am heutigen Montag wieder aufgenommen werden kann.

Das Unternehmen konnte sich bei der Kaldenkirchener Schreinerei Sötje eine ausgediente Absauganlage ausleihen, die sie für ihre Zwecke zunächst einbaut. Thelen zeigte sich sehr dankbar für den Einsatz von Feuerwehr, THW und DRK. Die Höhe des Schadens sei noch nicht absehbar, er dürfte aber die Millionenschwelle überschreiten.

Leo Thönißen wiederum unterstrich die gute Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte und die uneingeschränkte Hilfestellung durch die Firma Thelen.

(lp)
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