Nettetal Siemes neuer Vorsitzender der FBG

Nettetal · Nach acht Jahren kandidierte Hans Hermanns nicht mehr als Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Nettetal. Zum Ausgleich eines Bilanzverlustes greift der Vorstand in die Rücklagen. Waldbesitzer sollten jetzt durchforsten lassen.

 Das größte zusammenhängende Waldgebiet, in dem die Forstbetriebsgemeinschaft Nettetal aktiv ist, ist der Kaldenkirchener Grenzwald.

Das größte zusammenhängende Waldgebiet, in dem die Forstbetriebsgemeinschaft Nettetal aktiv ist, ist der Kaldenkirchener Grenzwald.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Neuer Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Nettetal ist Josef Siemes aus Leuth. Hans Hermanns stellte sich nach acht Jahren nicht mehr zur Wahl. Die stellvertretende Vorsitzende Heike Meinert bedankte sich für das "angenehme menschliche Klima und die konstruktive Zusammenarbeit". Sie nannte vieles, was in der Amtszeit erreicht worden sei, beispielsweise die Aufräumarbeiten und Neupflanzungen nach dem Sturm Kyrill 2007, die Umstellung der Waldbrandversicherung, Diskussionen zur Freisetzung von Rotwild und zum Zaun am ehemaligen Brachter Depot, Vereinbarungen mit dem Forstamt über ein neues Betriebswerk.

"Ich habe viel von der FBG bekommen und wollte durch meine Tätigkeit etwas zurückgeben, nach zwei Wahlperioden sind jetzt aber andere an der Reihe", meint Hermanns. Josef Siemes wurde einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Als Beisitzer wurde Hans Erkens wiedergewählt, neuer Beisitzer (für Josef Siemes) wurde Gordon Dregger.

Geschäftsführer Thomas Dohmen berichtete den Mitgliedern über Einnahmen in Höhe von 218 323,27 Euro und Ausgaben von 204 035,83, der Bilanzverlust 2012 in Höhe von 6066,98 Euro könne aus den Rücklagen ausgeglichen werden. Die Personalkosten betrugen rund 40 000 Euro. Ständig gestiegen seien die Kosten der Betreuung durch das Regionalforstamt Niederrhein. Im Jahr 2012 wurden dafür knapp 11 000 Euro berechnet. Bei den Einnahmen aus Holzverkäufen war im vergangenen Jahr wieder ein Anstieg von rund 122 000 auf 162 000 Euro zu verzeichnen. Bei den Förderanträgen im Bereich Aufforstungen, allgemeine Landschafts- und Kulturpflege wurden 30 000 Euro erzielt (Vorjahr 23 200).Vereinnahmt wurden für die Instandsetzung der Reitwege 7000 Euro, an Mitgliedsbeiträgen kamen 8300 Euro in die Kasse.

Der FBG gehören 228 Mitglieder (zuzüglich neun "fördernde Mitglieder" ohne Waldeigentum) an, von denen dreißig bei der Mitgliederversammlung im "Alten Brauhaus" anwesend waren. Ihnen gehören 1112 Hektar (ha) Wald: Nettetal 740, Grefrath 190, Brüggen 105, Straelen 62, Viersen 8, Kempen 5 und Wachtendonk 2. Der zuständige Förster Thomas Gieselmann berichtete, dass es 5000 Kubikmeter Holzeinschlag gab, das entspricht 60 Lkw-Ladungen. Davon wurden 60 Prozent im Grenzwald und 40 in den restlichen Bereichen eingeschlagen. 1000 Kubikmeter entfielen auf die Stadt Nettetal, 1000 auf den Kreis Viersen und 3000 auf private Waldbesitzer.

Die Holzpreise seien zurzeit gut, erklärte Gieselmann. Jeder Waldbesitzer sollte jetzt notwendige Durchforstungen machen lassen, sinnvollerweise unter Einschaltung des Forstamts, da von dort unabhängige und vor allem kostenlose Beratung erfolge. Dazu sollten Interessenten Kontakt aufnehmen mit der Geschäftsführung der Forstbetriebsgemeinschaft oder direkt mit dem Förster.

Christoph Zebunke vom Regionalforstamt informierte die Mitglieder anschließend über die anstehende Neuerstellung des Forsteinrichtungswerkes. Sie sei sinnvoll, um die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes zu sichern. Ansgar Reichmann, der Leiter der Biologischen Station Krickenbecker Seen referierte — unterstützt von zahlreichen aufschlussreichen Fotos — über die wertvollen Heidemoore im Grenzwald. Er schilderte dabei ausführlich die Bemühungen seiner Einrichtung mit dem Kreis Viersen und mit der Stadt Nettetal zur Wiederherstellung und Renaturierung der Heidemoore. Im vergangenen Jahr war dazu der östliche Bereich des Galgenvenns regelrecht umgekrempelt worden.

(sa)
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