Nettetal Sein eigener Stellvertreter

Nettetal · Seit knapp drei Wochen ist Hartmut Esser Direktor des Werner-Jaeger-Gymnasiums. In der individuellen Förderung der Schüler sieht er die Herausforderungen der Zukunft. Auch ein breites Kursangebot ist ihm wichtig.

 Hartmut Esser leitet seit Anfang des Monats das Werner-Jaeger-Gymnasium in Lobberich. Einen Stellvertreter hat er noch nicht. Die Entscheidung wird die Bezirksregierung wohl vor Ostern bekannt geben.

Hartmut Esser leitet seit Anfang des Monats das Werner-Jaeger-Gymnasium in Lobberich. Einen Stellvertreter hat er noch nicht. Die Entscheidung wird die Bezirksregierung wohl vor Ostern bekannt geben.

Foto: Busch

Immer wieder klingelt das Telefon, Kollegen klopfen an die Bürotür und stecken ihren Kopf hinein, auf dem Schreibtisch stapeln sich Papiere: Hartmut Esser hat seit knapp drei Wochen zwei Jobs. Zum einen ist er Direktor des Werner-Jaeger-Gymnasiums (WJG), zum anderen ist er sein eigener Stellvertreter. Denn dieser Posten ist noch unbesetzt, "wohl Richtung Osterferien wird die Bezirksregierung ihre Entscheidung bekannt geben", vermutet Esser.

Bis dahin brütet der 54-Jährige weiterhin auch über Organisationsaufgaben wie dem Erstellen eines Pausenaufsichtsplans. Doch Arbeiten wie diese kennt er gut, war er doch sechs Jahre lang stellvertretender Schulleiter des WJG, bevor er Anfang Februar in die Fußstapfen von Elisabeth Ponzelar-Warter trat. "Ich habe lange überlegt, mich dann aber dafür entschieden, die Herausforderung anzunehmen", sagt der 54-Jährige, den Ponzelar-Warter seinerzeit ans WJG holte.

Kollegium steht hinter ihm

Bis 2006 war Esser Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik an der Bischöflichen Marienschule in Mönchengladbach — und dort auch zufrieden. Doch die Möglichkeit, sich noch einmal zu verändern, reizte ihn damals. Auch auf die neuen Aufgaben als Direktor freut er sich jetzt, zumal er weiß, worauf er sich einlässt. Und auch das Kollegium stehe hinter ihm, sagt Esser.

Dennoch ist ihm die Verantwortung, die er jetzt als Direktor der knapp 900 Mädchen und Jungen sowie rund 75 Lehrer zählenden Schule allein trägt, bewusst: "Nun bin ich derjenige, der die Entscheidungen treffen muss. Dafür hat man viele Möglichkeiten, die Einrichtung in die Richtung zu entwickeln, die man für sinnvoll hält." Wohin diese Reise gehen soll, weiß Esser noch nicht genau. Zunächst will er "die Zeit ohne Stellvertreter überstehen", und dann stehen die Abiturprüfungen an, die auch für einen Direktor viel Arbeit bedeuten.

Die Herausforderungen der Zukunft sieht Esser in der heterogener werdenden Schülerschaft. "Wir haben immer mehr Schüler mit Realschulempfehlung, und die Familienstrukturen sind andere als noch vor 20 Jahren", sagt Esser, der daher der individuellen Förderung der Mädchen und Jungen zunehmende Bedeutung beimisst. Obendrauf komme noch das große Thema Inklusion, also der gemeinsame Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern.

Derzeit sieht Esser das Werner-Jaeger-Gymnasium gut und vor allem breit aufgestellt. "Wir sind das einzige Gymnasium in der Stadt, weshalb wir ein breites Angebot vorhalten müssen", sagt Esser und nennt zahlreiche naturwissenschaftliche Projekte wie die Schülerakademie, die ausgebaut werden soll, aber auch Angebote im musischen, künstlerischen und literarischen Bereich. FRAGE DES TAGES

(RP)
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