Schulen in Schwalmtal Schüler nehmen an Workshops zur Zukunft Europas teil

Schwalmtal · Im Oktober startete europaweit eine Konferenz zur Zukunft auf unserem Kontinent. Als eine der ersten Schulen nahm das Waldnieler St. Wolfshelm Gymnasium auf Vermittlung der Konrad-Adenauer-Stiftung teil.

 Zukunftskonferenz am Gymnasium St. Wolfhelm: Mit der Jahrgangsstufe Q1 nahm das Waldnieler Gymnasium als eine der ersten Schulen teil.

Zukunftskonferenz am Gymnasium St. Wolfhelm: Mit der Jahrgangsstufe Q1 nahm das Waldnieler Gymnasium als eine der ersten Schulen teil.

Foto: bigi

(bigi) Ein Jahr lang können sich seit Mai 2021 Bürger an der europäischen Konferenz zur Zukunft Europas beteiligen. Die Konrad-Adenauer-Stiftung bietet Schulen daher Szenarien-Workshops im Zeitraum von Oktober 2021 bis Mai 2022 an, deren Ergebnisse auf der Plattform der Zukunftskonferenz veröffentlicht werden sollen. Damit soll jungen Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich an der Debatte in Europa zu beteiligen. Die Jahrgangsstufe Q1 des Waldnieler St. Wolfhelm Gymnasiums nahm als eine der ersten Schulen an solchen Szenarien-Workshops teil. Moderiert wurden die Workshops durch Referenten des CIVIC Instituts für internationale Bildung. Die Waldnieler Lehrerin Sandra Rieke regte die Projektteilnahme an und begleitete die Workshops.

In den Workshops sollten Szenarien für 2031 entwickelt werden. Bei Klimawandel und Umwelt ging es etwa darum, wie man sich fortbewegt und was in den Familien getan wird, um die Umwelt weniger zu belasten. „In der Familie essen wir nur sonntags Fleisch, dann aber qualitativ hochwertiges Fleisch“, erzählt ein Schüler. Ein anderer versucht auszugleichen, wenn etwa viel Zeit am PC verbracht wurde. Dafür würde er dann öfter mit dem Rad fahren. Eine Familie hat den Pool im Garten abgeschafft, eine Schülerin berichtet, dass nun eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach wäre.

Politische Forderungen werden genannt: „Bei uns fährt abends kein Bus mehr. Wenn ich andere treffen möchte, muss mich jemand mit dem Auto abholen. Wenn ich abends zu Freunden fahre, möchte ich nicht nachts noch zwei Stunden allein mit dem Rad unterwegs sein.“ Zugfahrten und Busfahrten seien sehr teuer, wird gesagt. „Die großen Umweltverschmutzer sind doch die Konzerne. Jedes Individuum kann zwar etwas tun, aber bei den Herstellern muss die Politik ansetzen“, wird betont. „Wenn wir CO2 einsparen, schützen wir zwar den Planeten, aber wenn andere Länder das nicht tun, fallen wir wirtschaftlich zurück. China ist zum Beispiel eine aufstrebende Macht und man darf sein eigenes Wachstum nicht aus den Augen verlieren“, gibt ein Schüler zu bedenken.

Die Moderatorin Franzsika Minini weist darauf hin, dass es um einen Bewusstwerdungsprozess geht und jeder für sich nach Konsumalternativen schauen und auch herausgefunden werden müsse, welche politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden sollen. Sie verweist auf den europäischen „Green Deal“. Im Sinne einer Senkung der Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber

Bennet Müller (16) hält das Thema Klima und Wirtschaft für sehr wichtig und hat in dem Workshop neue Ansätze kennengelernt und geht mit einem erweiterten Meinungsbild aus dem Workshop. Maren Siegers (16) sagt: „Andere Sichtweisen zu hören, war gut. Mir ist noch mehr klar geworden, wie wichtig das Thema ist.“ Eylül Arslanboga (16) fasst zusammen: „Auf der Welt gibt es sehr viele Probleme, aber wenn wir keinen lebensfähigen Planeten mehr haben, dann haben andere Probleme keine Bedeutung mehr.“

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