Nettetal Schüler lernten viele Berufe kennen

Nettetal · Ob Pfleger oder Hausmeister: Beim Girls- und Boysday im Curanum-Seniorenpflegezentrum schnupperten Schüler aus Nettetal, Viersen und Tönisvorst in verschiedene Arbeitsfelder hinein.

 Auch Reparatur- und Wartungsarbeiten müssen in einem Seniorenheim vorgenommen werden. Diese Mädchen halfen mit.

Auch Reparatur- und Wartungsarbeiten müssen in einem Seniorenheim vorgenommen werden. Diese Mädchen halfen mit.

Foto: Busch

Die 13-jährigen Schüler Patryk und Max büffelten einen Tag lang weder Formeln noch Vokabeln, sondern sahen sich beim Girls- und Boysday im Curanum-Seniorenpflegezentrum in Breyell um. Wohnbereichsleiter Martin Korres zeigte den beiden Gesamtschülern, wie man alten Menschen beim Aufstehen aus dem Bett behilflich ist, und führte die erblindete Bewohnerin dann zur Pflege ins Badezimmer. "Das ist schon anders als bei meiner Oma", stellte Max fest.

Die Bewohnerin der sogenannten "Blumenwiese" (Station 1) machte den beiden Schülern Mut. "Ihr könnt mich gerne auch etwas fragen", sagte sie. Die Berührungsängste, die Patryk und Max zu Beginn hegten, waren so schnell verflogen. Später waren sie beim Einschenken des Frühstücks-Kaffees behilflich und begleiteten den Wohnbereichsleiter bei der Verrichtung seiner täglichen Arbeit.

Schon zum zweiten Mal öffnete das Curanum-Seniorenpflegezentrum seine Türen zum Girls- und Boysday. Insgesamt 20 Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klassen aus Nettetal, Viersen und Tönisvorst nahmen am Girls- und Boysday im Breyeller Seniorenpflegezentrum teil.

Für Einrichtungsleiter Christian Couhausz ist es eine Selbstverständlichkeit, den Jugendlichen einmal den Alltag im Berufsleben näherzubringen. Nicht nur er, sondern das gesamte Team der Einrichtung nahm sich an diesem Tag viel Zeit, um den Jugendlichen ihr Tätigkeitsfeld zu erklären und ihnen den Spaß und Umgang mit älteren Menschen näherzubringen. Dabei war das Spektrum ihrer Arbeit groß, die Mädchen und Jungen lernten die verschiedenen Aufgabenfelder im Seniorenpflegezentrum kennen und waren überrascht von der Vielseitigkeit.

Ob als Hauswirtschaftsfachkraft, bei Reparatur- oder Wartungsarbeiten im Hausmeisterbereich, im Reinigungsservice oder bei der Pflege und Betreuung der Bewohner: Für die Jugendlichen war es eine "total neue Erfahrung", wie es die Schülerin der Viersener Realschule nannte. Bei Reinigungsfachkraft Christina Aust lernten sie beispielsweise das fachmännische Wischen des Bodens. Für die meisten Schülerinnen war es zwar selbstverständlich, auch zu Hause im Haushalt mit zu helfen, doch der Umgang mit Wischmopp und Schrubber war für einige nicht selbstverständlich. Auch das Polieren eines Bodens war ihnen fremd.

Jule wollte es unbedingt ausprobieren und traute sich an die große Poliermaschine heran. Beim ersten Mal musste sie jedoch feststellen, dass der Umgang mit der Maschine gar nicht so einfach war, prompt wurde sie "quer durch den Raum geschossen".

Unten in der Küche halfen Katja und Annalena bei der Zubereitung der Nachspeise an diesem Tag. Maria Jansen, stellvertretende Küchenleiterin und Küchenmitarbeiterin Britta Lage unterstützen die Schülerinnen bei ihrer neuen Aufgabe. Am Nachmittag waren die Schülerinnen und Schüler auf jeden Fall geschafft —jetzt ging es daran, das in der Praxis Erfahrene noch schriftlich niederzuschreiben. "Das ist viel schwieriger", sagten die Mädchen und Jungen, "aber es viel Spaß gemacht", waren sie sich einig.

(ivb)
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