Nettetal Schüler gehen ins Wasser

Nettetal · Das Werner-Jaeger-Gymnasium bietet neuerdings einen Projektkurs Naturwissenschaften an. Nun ging es an die Nette, um wasserwirtschaftlich-ökologische Zusammenhänge von Fließgewässern zu untersuchen. Der Kurs soll zu einer Schülerakademie ausgebaut werden.

 Auch das Vermessen von Flusselementen, die von Menschenhand geschaffenen wurden, ist Aufgabe der Schüler.

Auch das Vermessen von Flusselementen, die von Menschenhand geschaffenen wurden, ist Aufgabe der Schüler.

Foto: Busch

Abseits vom herkömmlichen Unterricht erlebten einige Schüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums in Lobberich nun Naturwissenschaften einmal hautnah: Mit Gummistiefeln machten sich die angehenden Abiturienten im Rahmen des Projektkurses Naturwissenschaften auf den Weg in Richtung Nette, um sich mit gewässerökologischen Aspekten an der Nette und ihren Nebengewässern zu beschäftigen. Der Projektkurs wird erstmals vom Werner-Jaeger-Gymnasium angeboten und soll später zu einer Schülerakademie erweitert werden.

"Ziel ist es, den Schülern die Möglichkeit zu geben, abseits vom herkömmlichen Unterricht einen naturwissenschaftlichen Themenkomplex zu bearbeiten", erklärt Florian Witter, der den Projektkurs als betreuender Biologielehrer am Werner-Jaeger-Gymnasium begleitet. Betreut wurden die Schüler von Mitarbeitern des Nette-Verbandes, die als Kooperationspartner die Schüler praxisnah begleiteten. Insgesamt vier Module greift der naturwissenschaftliche Projektkurs auf, zwei Themenbereiche befassen sich mit "Wasser".

Im Rahmen des Moduls "Gewässerökologie" erhielten die Schüler jetzt einen Einblick in die maßgeblichen wasserwirtschaftlich-ökologischen Zusammenhänge an der Nette. Fließgewässer sind die Lebensadern in der Landschaft und bilden wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen, lernten die Schüler. Oftmals ist die Qualität der Fließgewässer jedoch beeinträchtigt, und ihr natürlicher Lauf wurde in der Vergangenheit stark verändert — Stauwehre verhindern die Wanderung von Fischen, Flussbegradigungen haben natürliche Lebensräume zerstört —, sodass hauptsächlich die Überformung der Gewässer durch den Menschen im Projektkurs im Fokus der Aufmerksamkeit stand.

Um die Gewässerstrukturgüte genauer zu bestimmen, führten die Mädchen und Jungen selbst Untersuchungen durch und stiegen dabei ins Wasser. "Bei der Bewertung muss man die Gesamtheit des Gewässers sehen", erläuterte Marc Heußen vom Nette-Verband. Um die Strukturgüte eines Gewässers zu erheben, müssen anhand verschiedener Kriterien, wie der Beschaffenheit des Ufers, der Ausformung der Gewässersohle, der Strömungs- und Substratunterschiede sowie des Verlaufs des Gewässerbettes, untersucht werden.

"Und warum interessiert und das alles?", fragte Marc Heußen in die Runde der Schüler. Die 18-jährige Lisa Viethen hatte die richtige Antwort parat: "Nicht nur, um besser planen zu können, sondern auch um die Artenvielfalt der Tiere zu erhalten und zu verbessern", so die Schülerin.

(ivb)
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