Nettetal Schnelleres Internet für 7400 Haushalte

Nettetal · Auch Anwohner in Kaldenkirchen und Leuth können ab sofort über Glasfaser und Vectoring-Technik surfen. Downloads mit bis zu 100 MBit pro Sekunde sind möglich. Die Telekom investierte mehr als eine Million Euro in den Ausbau

Im Nettetaler Stadtgebiet ist der Ausbau des schnelleren Internets zu 95 Prozent abgeschlossen. Gestern nahm Bürgermeister Christian Wagner (CDU) symbolisch am Verteilerkasten im Gewerbegebiet Herrenpfad-Süd das Netz für den Vorwahlbereich 02157 in Betrieb. "Schnelles Internet ist zum Surfen oder Streamen für jedem privaten Haushalt wichtig. Aber es geht um Jobs: Für Firmen, die sich neu ansiedeln wollen, ist es aber ein entscheidender Faktor", so der Verwaltungschef. Das maximale Tempo beim Download steigt auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s), beim Hochladen sind bis zu 40 Mbit/s möglich.

Um Investoren einzeitgemäßes Angebot unterbreiten zu können, habe die Stadt im Gewerbegebiet Venete über ihre Stadtwerke selbst Glasfaserkabel verlegen lassen.

Auch die Deutsche Telekom lässt in Neubaugebieten wie etwa in Leuth direkt Glasfaserkabel unter die Erde bringen. "Das Teure sind die Tiefbauarbeiten", sagt Daniel Breuer, Regiomanager für den Infrastrukturbetrieb West bei der Deutschen Telekom. Drei Wochen später als geplant konnte das Unternehmen den Ausbau jetzt abschließen. "An der Verzögerung war Frost schuld", erläuterte Herbert Czubak von der Technik Niederlassung West der Telekom.

Innerhalb von knapp sieben Monaten wurden elf Kilometer Glasfaserkabel - ein Kilometer kostet 70.000 Euro - verlegt, 32 graue, zweiflügelige Verteilerkästen wurde umgerüstet und Tiefbauarbeiten auf einer Länge von fünf Kilometern ausgeführt. Gesamtkosten: mehr als eine Million Euro. Die Kupferkabel. Die bisher Vermittlungsstelle und Verteilerkasten miteinander verbunden haben, wurden durch leistungsfähigere Glasfaserkabel ersetzt. Zudem wurden die Verteilerkästen, die sogenannten Multifunktionskästen, mit Netzwerkknotenpunkten ausgestattet. Vom Verteilerkasten geht es via Kupferleitung weiter zum Endabnehmer. Laut Telekom können durch Vectoring Technik elektromagnetische Störungen beseitigt werden. Als Faustregel gilt: Je näher der Kunde an einem Multifunktionsgehäuse wohnt, desto schneller kann er im Internet unterwegs sein.

Für eine Umstellung müssen alle Internetnutzer, als auch die Kunden der Deutschen Telekom, aktiv werden und eine Umstellung beantragen. Auskünfte dazu gibt es etwa im örtlichen Telekom-Shop. Auch Kunden anderer Anbieter können das neue, schnellere Internet nutzen, sofern diese Kapazitäten bei der Telekom einkaufen. In Kaldenkirchen und Leuth sind bisher zwischen 40 und 60 Prozent der Haushalte Kunden bei der Telekom.

Auch der jetzige Ausbau ist nur ein Abschnitt auf der Datenautobahn: Laut Herbert Czubak sind Surfgeschwindigkeiten von 250 Mbit/s und mehr bereits erprobt oder geplant: "Auch auf Kupfer wird in Zukunft eine Geschwindigkeit von 1 Gigabit/s möglich sein."

(busch)
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