Nettetal Schneegestöber hält die Stadt in Atem
Nettetal · Mehr als 15 Zentimeter Schnee fielen, Winterdienste waren im Dauereinsatz. Ein 84-Jähriger wurde schwer verletzt.
Beim Wintereinbruch hat sich gestern in Viersen ein Mann verletzt. Der 84-Jährige wurde bei einem Unfall eines Krankentransporters mit einem Lkw auf der Nettetaler Straße in Boisheim schwer verletzt. Der Mann wurde als Patient in dem Krankenwagen transportiert. Wie die Polizei mitteilte, verlor die 24 Jahre alte Fahrerin des Wagens in einer langgezogenen Rechtskurve in Höhe Mauswinkel witterungsbedingt die Kontrolle über das Fahrzeug. Der Krankentransport stieß mit einem entgegen kommenden Lkw zusammen, dabei erlitt der Patient schwere Verletzungen und musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Ab dem frühen Morgen hielten die heftigen Schneefälle die Einsatzkräfte im Kreis Viersen in Atem. Gegen 7.30 Uhr fielen die ersten Flocken, am Nachmittag lagen in der Viersener Innenstadt bereits mehr als 15 Zentimeter Schnee. Das große Chaos blieb allerdings aus. Bis zum Abend registrierte die Polizei im gesamten Kreis 59 Unfälle mit drei Leichtverletzten und einem Gesamtschaden von etwa 100 000 Euro, hieß es aus der Leitstelle der Polizei. Bei einem Unfall in Kaldenkirchen war ein 31 Jahre alter Autofahrer mit Sommerreifen unterwegs und rutschte in ein geparktes Auto. Der Schaden betrug mehrere Tausend Euro. Autos rutschten in Straßengräben, Lastwagen kamen nur schwer voran. An der Gesamtschule Bracht warteten Kinder vergebens auf einen Schulbus, der im Brachter Busbahnhof stecken geblieben war. Und in Elmpt verstopfte ein liegen gebliebener Lkw am Nachmittag einen Kreisverkehr und blockierte die einzige Zufahrt zum Wohngebiet "Op dem Felde". Unternehmer Heinz Lenhsen befreite den Lkw mit einem Schneepflug. In den Krankenhäusern stieg am Nachmittag die Zahl von Unfallopfern mit Sturzverletzungen leicht. "Wir hatten zwei stationäre Einlieferungen aufgrund von Stürzen. Insgesamt sind die Leute sehr vorsichtig", sagte Jörg Schneider, Geschäftsführer des städtischen Krankenhauses Nettetal. Im Busverkehr kam es zu Verspätungen von bis zu einer halben Stunde, teilte die NEW mit. Größere Beeinträchtigungen gab es nicht.
Die Winterdienste der Stadt Nettetal, des Kreises und der Straßenmeisterei Nettetal waren im Dauereinsatz. Mit schweren Räumfahrzeugen, Streuwagen und Handkolonnen waren die Hilfskräfte unterwegs. "Wir hatten am Donnerstagabend vorsorglich schon Salz auf den Bundes- und Landstraßen gestreut", sagte Sven Bock von der Straßenmeisterei Nettetal. "Die Kreisstraßen sind frei bis passierbar", meldete am Mittag Jürgen Jeschonowski vom Baubetriebshof des Kreises, der für 131 Kilometer Kreisstraßen zuständig ist. Am Nachmittag war der Kreis damit beschäftigt, Schneeverwehungen von den Kreisstraßen zu räumen. Der Baubetriebshof der Stadt Nettetal war den ganzen Tag mit verstärkter Mannschaft mit Räum- und Streuarbeiten beschäftigt. Dessen Leiter Ronald van Zanten mahnt: "Wir hatten schon Eisbildungen unterm Schnee." Auch heute soll weiter nachgearbeitet werden.