Nettetal SC Union zahlt nicht für Ausbau der Zufahrt

Nettetal · Vereinsgelder des SC Union Breyell sollen nicht in den Ausbau der Zufahrt zur Christian-Rötzel-Kampfbahn fließen. Dies entschieden die Mitglieder nach längerer Debatte während der Jahresversammlung. Vorrang sollten der Sportbetrieb und die Platzunterhaltung behalten. "Die Zufahrt ist Sache der Stadt", unterstrich Werner Beskes, der einen entsprechenden Antrag gestellt hatte.

 Eng und gefährlich ist die Zufahrt zum Gelände von Union Nettetal. Die Mitglieder wollen für den Ausbau nicht zahlen.

Eng und gefährlich ist die Zufahrt zum Gelände von Union Nettetal. Die Mitglieder wollen für den Ausbau nicht zahlen.

Foto: Busch

Seit Jahren ist die Erreichbarkeit der Anlage ein großes Problem. Es gibt eine Engstelle, weil der benachbarte Landwirt unter keinen Umständen bereit ist, einen Streifen Land abzugeben, damit der Weg verbreitert werden kann. Daraufhin entwickelte die Stadt eine Alternative. Sie schlug vor, Vereinsflächen in Anspruch zu nehmen. Dafür müssten aber eine Mauer, das Kassenhaus und Teile der Platzwartwohnung beseitigt werden.

Sportförderkonzept

Die Kosten dafür betragen 56 000 Euro, die der Verein und die Stadt sich hälftig teilen sollten. Der Umbau der Zufahrt gelangte mit Empfehlung des Stadtsportverbandes auch in das Sportförderkonzept der Stadt. Der Vorstand war geneigt, den Vorschlag anzunehmen, doch gab es im Verein dagegen deutlichen Widerstand, den vor allem Werner Beskes formulierte. Er hatte dem Vorstand bereits vor drei Jahren vorgeworfen, untätig zu bleiben. Die Zufahrt müsse dringend in Ordnung gebracht werden – aber von der Stadt.

Platzanlage geht vor

"Wir haben uns mehrfach mit Werner Beskes getroffen und sind uns mittlerweile einig: Die Optimierung der Platzanlage ist wichtiger als die zu enge Zufahrt", berichtete Vorsitzender Christian Stein. Darüber, welche Sanierungsmaßnahmen Vorrang erhalten sollten, sei man sich jedoch nicht einig geworden. Stein regte die Bildung eines Arbeitskreises an, dem Vorstände aller Abteilungen angehören sollen.

Auf Bitten der Mitglieder erläuterte Christian Stein auch die bisherige Finanzplanung. Mit insgesamt 181 000 Euro aus dem städtischen Sportförderkonzept werde Union gefördert. Der Betrag teilt sich auf in 125 000 Euro für die Sanierung der Tennisplätze und 56 000 Euro für den Ausbau der Zufahrt.

Bei sechs Enthaltungen beschloss die Hauptversammlung ohne Gegenstimme: "Der Ausbau der Zufahrt auf Vereinsgelände, Abbruch von vereinseigenen Bauten und Kostenbeitrag des Vereins werden abgelehnt." Dagegen wird der von Stein angeregte Arbeitskreis gebildet, der die Sanierungsmaßnahmen mit Zeitrahmen und Finanzierung festlegen wird.

(le-)
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