Nettetal Sanierung am Turm beginnt

Nettetal · Nachdem im vergangenen Jahr Steine vom Kirchturm von St. Clemens in die Tiefe stürzten, rücken nun die Bauarbeiter an – für 750 000 Euro wird die Spitze saniert. Anfang Dezember sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

 Der Turm ist bereits komplett eingerüstet – nun können die Arbeiten an den Natursteinen beginnen.

Der Turm ist bereits komplett eingerüstet – nun können die Arbeiten an den Natursteinen beginnen.

Foto: Busch

Nachdem im vergangenen Jahr Steine vom Kirchturm von St. Clemens in die Tiefe stürzten, rücken nun die Bauarbeiter an — für 750 000 Euro wird die Spitze saniert. Anfang Dezember sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Die Sanierung am Kirchturm von St. Clemens hat begonnen. Am 7. Juli des vergangenen Jahres lösten sich Steine aus dem Gesims des Kirchturms von St. Clemens und stürzten in die Tiefe. Lange Zeit war der Turm eingerüstet, ohne dass dort gearbeitet wurde. Pfarre und Bistum mussten erst die erforderlichen Gelder zur Verfügung stellen. Jetzt wird endlich gearbeitet.

Schutz vor Tauben

Den Bauzeitenplan der Turmsanierung hat das Viersener Büro "Architektur und Denkmalpflege Dewey und Blohm-Schröder" aufgestellt. Nach der Ausschreibung und dem Zuschlag werden jetzt die Natursteine saniert. Dafür hat das Büro 75 Tage angesetzt. Saniert werden weiterhin die Schalung des Turmhelms, eine neue Schiefereindeckung ist erforderlich, neben den Dachdeckern muss auch ein Steinmetz oben arbeiten. Im Zuge der Sanierung wird auch ein Schutz vor Tauben geschaffen, deren aggressiver Kot auch Schäden hervorgerufen hat. Anfang Dezember sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, das Gerüst wird dann weggenommen. Die Schlussabnahme ist für Mitte Dezember vorgesehen.

Die Sanierung des Turms von St. Clemens kostet voraussichtlich 750 000 Euro. Allein das Gerüst schlägt mit 200 000 zu Buche. Die Pfarre muss ein Drittel der Kosten, etwa 275 000 Euro, tragen. Das Bistum übernimmt 475 000 Euro. Pastor Benedikt Schnitzler und Hans Buschmann vom Kirchenvorstand weisen darauf hin, dass dies der Gemeinde sehr schwer fällt: "Unsere verfügbaren Mittel sind nahezu erschöpft, weil wir für die Kindergärten in den vergangenen beiden Jahren über 200 000 Euro ausgegeben haben." Natürlich sei das Geld in Kinder besser investiert als in Steine, gleichwohl ist Sanierung unvermeidlich und kostet halt viel", so Schnitzler. Der Kirchenvorstand erarbeitet derzeit ein Finanzierungskonzept. "Dabei müssen wir viel Phantasie aufwenden; auch für Kirchen unkonventionelle Wege sind zu berücksichtigen, wie beispielsweise die Vermarktung der Einrüstungsfläche zu Werbezwecken", erklärt Buschmann. Erschwerend komme hinzu, dass auch für das denkmalgeschützte Pfarrhaus wegen Feuchtigkeit und Pilzbefall kurzfristig hohe Renovierungskosten anfallen. Dabei steh die Pfarrbibliothek mit ihren kultur- und kirchenhistorischen Werken im Fokus. Vielleicht gelinge es, Mittel aus regionalen und überregionalen Kulturstiftungen zu erhalten oder öffentliche Mittel flüssig zu machen.

Es stehe aber nur ein kleiner Teil an freien Mitteln zur Verfügung. Notfalls müsse man ein Darlehen aufnehmen, was die künftigen Jahre belasten wird — in Zeiten, in denen die Mittelzuweisungen aus Kirchensteuermitteln zurückgehen.

(sa)
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