Breyell Rotary-Club unterstützt Förderprojekt von Human Plus

Breyell · Was ist richtig: der Bein oder das Bein, die Arm oder der Arm, der Fuß oder die Fuß? Die vier Mädchen und Jungen aus vom Krieg erschütterten Ländern des Vorderen Orients üben dies wieder und wieder, wie auch die drei Mädchen aus zerrütteten afrikanischen Staaten, denn sie wollen die Sprache des Landes erlernen, in dem sie sich seit einigen Monaten aufhalten.

 Die pensionierte Lehrerin Marietheres Vokrouhlik unterrichtet drei Mädchen aus Afrika, beobachtet von Anestis Ioannidis (links) und Karl Bedau (rechts).

Die pensionierte Lehrerin Marietheres Vokrouhlik unterrichtet drei Mädchen aus Afrika, beobachtet von Anestis Ioannidis (links) und Karl Bedau (rechts).

Foto: Rotary

Die einen sitzen in der katholischen St.-Lambertus-Grundschule Breyell, die anderen nebenan in der Gemeinschaftsgrundschule (GGS). Sie und noch gut 20 weitere Kinder erhalten diesen Zusatzunterricht, weil der Nettetaler Hilfsverein Human Plus ein Programm zur Sprachförderung aufgelegt und dafür den Rotary-Club Kempen-Krefeld als Sponsor gefunden hat. Vorsitzender Anestis Ioannidis weiß aus eigenen Erfahrung, wie wichtig Sprache zum Einleben in einer neuen Umgebung ist. „Als ich vor Jahrzehnten nach Deutschland kam, stand ich ohne Sprachkenntnisse immer außen vor,“ erinnert er sich. Beim Fußballspiel war er dabei, aber danach stand er allein. Das soll sich nicht wiederholen, deshalb setzt er sich mit großem Eifer für den Sprachunterricht ein. Wenn es klappt, erhalten die Kinder in Kleingruppen mit speziellen Materialien jeden Tag drei Stunden zusätzliche Sprachförderung, ansonsten nehmen sie am normalen Unterricht teil, auch dem in englischer Sprache. „Wir sind sehr dankbar, dass wir diesen Unterricht hier anbieten können“, sagt Anke Rölleke, Leiterin der Lambertus-Grundschule. Immerhin haben 60 Prozent von ihnen einen Migrationshintergrund. Nach den Erfahrungen von Florian Peuten (GGD) können Kinder mit Förderunterricht wesentlich schneller in die Klassen integriert werden. Bei der Finanzierung ist Ioannidis, der auch gerne die Kaldenkirchener Grundschulen einbeziehen möchte, weiter auf Spenden angewiesen. Mit 14.400 Euro engagiert sich der Rotary-Club Kempen-Krefeld für ein Jahr. Dessen Gemeindienstbeauftragter Karl Bedau sieht das Geld „sehr gut angelegt“, nachdem er Unterrichtsstunden beobachtet hatte. „Die Mädchen und Jungen sind mit großer Begeisterung dabei und freuen sich, wenn sie wieder etwas gelernt haben“, ist sein Eindruck, wie er berichtet.

(mm)
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