Nettetal Rollstuhlfahrer wollen Aufzug

Nettetal · Die neue Sporthalle in Kaldenkirchen beschäftigt weiter die Verantwortlichen. Gestern wollte sich die Stadt um einen Termin bei der Agentur Barrierefrei bemühen. Die soll beraten, welche Lösung die beste für Menschen mit Behinderung ist.

Am Montag hatten sich die Beteiligten bei einer Begehung auf zwei Varianten geeinigt, die Halle barrierefrei zu gestalten: Entweder wird ein Aufzug für eine "sechsstellige Summe" (Dezernent Armin Schönfelder) eingebaut. Oder ein Raum auf Ebene des Spielfeldes wird mit einer Plexiglasscheibe für Rollstuhlfahrer umfunktioniert, was zumindest die Kosten senken würde.

Die Sportler favorisieren keinen der beiden Vorschläge: "Die Lösungen sind nicht schlecht, wenn Rollstuhlfahrer in dem Raum vernünftig sehen können", sagte Willi Wittmann, Vorsitzender des Stadtsportverbandes.

Die Vereine wollen nun neue Hallennutzungspläne erarbeiten, die ab Januar gelten. Betroffen sind vor allem der TSV Kaldenkirchen (Handballer, Turner, Leichtathleten) und der TV Breyell (Basketballer). "Wir werden einen geordneten Plan aufstellen", sagt Wittmann.

Geht es nach Heinz-Jürgen Antwerpes, kann es für die Barrierefreiheit in der Halle indes nur eine Lösung geben: einen Aufzug. Antwerpes ist Sprecher des Arbeitskreises für Behindertenfragen in der Stadt Viersen, Vorstandsmitglied des Paritätischen auf Kreisebene, selbst Rollstuhlfahrer und engagiert sich für Rollstuhlfahrer im gesamten Kreis Viersen.

"Ich bin erschüttert. Wenn man hinter einer Scheibe sitzt, dann kann man gar nicht am Geschehen in der Halle teilnehmen. Da hat der Rollstuhlfahrer gar nichts davon, sich ein Spiel anzusehen. Wenn man etwas macht, dann gibt es keine Alternative dazu, einen Aufzug anzubauen", schimpft Antwerpes.

(RP)
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