Nettetal Rhenania wagt den Kunstrasen

Nettetal · Nach monatelangen Vorbereitungen auf die Finanzierung fand jetzt der Spatenstich auf dem Sportplatz am Höhenweg statt. Zum Sommerfest des Vereins Ende Juni soll der Kunstrasen möglichst liegen.

 Die Vorfreude auf den neuen Kunstrasenplatz in Hinsbeck ist groß. Symbolisch griffen beim Start der Arbeiten Projektleiter Franz Haase (links) und Bürgermeister Christian Wagner zu den Spaten.

Die Vorfreude auf den neuen Kunstrasenplatz in Hinsbeck ist groß. Symbolisch griffen beim Start der Arbeiten Projektleiter Franz Haase (links) und Bürgermeister Christian Wagner zu den Spaten.

Foto: Busch

"Ein ganz kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer für Rhenania Hinsbeck", bemerkte Projektleiter und Ehrenvorsitzender Franz Haase mit einer Anleihe an die Weltraumfahrt, als er im Vereinsheim zahlreiche Gäste zum Start des Baus eines Kunstrasens auf der Anlage begrüßte. Er bat Bürgermeister Christian Wagner, Sportdezernent Schönfelder, den Rhenania-Vorsitzenden Detlef Vanderheiden und SSV-Chef Willi Witmann zum ersten Spatenstich zum Aschenplatz.

Dort war die Oberschicht bereits abgeschoben. Der Unterbau kann beginnen, der Kunstrasen soll möglichst bis zum Sommerfest am 29. Juni "liegen". Haase erläuterte das Finanzierungskonzept, das auf "sieben Säulen" lagert: Die Gesamtkosten betragen 445 000 Euro. Das Eigenkapital beträgt 85 000 Euro, der Förderverein gibt 35 000 Euro, ein KFW-Kredit umfasst 45 000 Euro. Von der Stadt erwartet Rhenania 177 500 Euro, aus der Sparkassenstiftung 17 500 Euro, hinzu kommen als Eigenleistung 25 000 Euro und zusätzlich Spenden. Bisher liege nur eine städtische Förderzusage 40 Prozent vor. "Wir rechnen mit 50 Prozent und damit auf Gleichbehandlung", unterstrich Haase.

Rhenania übernahm 1988 den städtischen Sportplatz. Seitdem investierte der Verein mit viel Eigenleistung rund 950 000 Euro, einschließlich Aschenplatz, Vereinsheim, Sanierung und Erweiterung der Kabinen und Sanitäranlagen. Davon waren rund 500 000 Euro Eigenleistung. "Und das alles steckten wir in einen Platz, der nicht uns, sondern der Stadt gehört."

Bürgermeister Wagner würdigte die "enorme Eigenleistung der Hinsbecker." Er erinnerte daran, wie die neuen Förderrichtlinien entwickelt wurden. Nach einer Sportstättenbegehung war klar, dass in den vergangenen 20 Jahren ein Investitionsstau entstanden ist. Deshalb habe man die jährliche Investitionssumme von 50 000 Euro auf 20 Jahre zusammengefasst und eine Million Euro bereitgestellt, um den nachgewiesenen Nachholbedarf zur Hälfte zu finanzieren. "Es ist toll, dass die kleinen Stadtteile Leuth, Hinsbeck und voraussichtlich bald auch Schaag den Schritt zum Kunstrasenplatz gewagt haben", versicherte Wagner. Nach diesen guten Vorbildern sei er sicher, dass das auch die großen Stadtteile schaffen. Schließlich sei Sport die beste sozialpolitische Maßnahme.

Willi Wittmann, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, unterstrich: "Wir haben den Vereinen viel zugemutet. 50 Prozent Eigenbeitrag sind bei solchen Investitionen sehr viel Geld. Es ist enorm, was die Vereine in Nettetal leisten. Das muss man anerkennen, aber in den Nettetaler Sportvereinen sind 11 800 Bürger Mitglied, davon 70 Prozent Kinder und Jugendliche. Sportförderung sei Jugend- und Gesundheitsförderung. In jedem Stadtteil sollte ein Kunstrasenplatz vorhanden sein. Das ermöglicht das Sportförderkonzept."

(le-)
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