Nettetal "Requiem" ist nicht das Ende

Nettetal · In der katholischen Pfarrgemeinde St. Lambertus gibt es seit November einen Förderverein für Kirchenmusik. Die Mitglieder möchten, dass die haupt- und nebenamtliche Kirchenmusik erhalten bleibt und gepflegt wird.

Der noch recht junge Förderverein "Kirchenmusik an St. Lambertus" hat sich zum Ziel gesetzt, den Chorgesang in der Breyeller Pfarrgemeinde zu fördern und finanziell zu unterstützen. Seit seiner Gründung im November hat er bereits annähernd 30 Mitglieder gewonnen. "Es kann nicht alles auf die Mitglieder der Chöre abgewälzt werden", sagt Förderverein-Vorsitzender und Gründungsmitglied Hans Peiffer.

Die Situation der Kirchenmusik beschäftigt nicht nur die Pfarrgemeinde in Breyell, sondern wird auch in den Gemeinden des Bistums Aachen sowie unter Kirchenmusikern und Chören gleichermaßen diskutiert.

Die Bedeutung der Kirchenmusik gilt es zu bewahren, ist sie doch eine pastorale Chance, die für die Zukunft der Kirche wichtig ist. Kirchenmusik spricht die Menschen direkt an, die vielleicht sonst nur bedingt pastoral angesprochen werden. Bundesweit sind die Studentenzahlen im Fach Kirchenmusik an den staatlichen Hochschulen um gut die Hälfte zurückgegangen.

Konzept des Bistums

Der Trend weg von der hauptamtlichen Kirchenmusik und hin zur Schulmusik habe viele Ursachen. Da sei zum einem die bessere Bezahlung und zum anderen vor allem eine gesicherte Berufsperspektive. Beides spräche eher wohl für die Schulmusik, hat Professor Dr. Michael Hope, Referent für Kirchenmusik im Bistum Aachen festgestellt.

Mit Hilfe eines vom Fachbereich Kirchenmusik im Bistum Aachen entwickelten Konzeptes sollen die hauptamtliche und die nebenamtliche Kirchenmusik erhalten bleiben. Voraussetzung sei jedoch eine konzeptionelle Personalplanung, heißt es im Fachbereich Kirchenmusik im Bistum Aachen.

Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff hat bereits erste Signale gesetzt und anlässlich seines 70. Geburtstages die "Stiftung für Kirchenmusik" ins Leben gerufen. Doch bis Erträge aus der Stiftung erwirtschaftetet werden können, wird einige Zeit vergehen. Auch in der Pfarrgemeinde St. Lambertus Breyell haben Menschen reagiert und mit der Gründung des Fördervereines zur Unterstützung der Kirchenmusik an St. Lambertus eigene Schritte eingeleitet.

Denn noch sind die Mitgliederzahlen im Kirchen-, im Kinderchor sowie in der Choralschola stabil. "Und so soll es auch bleiben", sagt Hans Peiffer. "Der Förderverein ist eine eigenständige Institution und kann als gemeinnütziger Verein Spendenquittungen ausstellen", erläutert er. Mit den Mitgliederbeiträgen sollen beispielsweise Konzerte finanziert werden, die ohne finanzielle Unterstützung nicht möglich wären.

Konzert mit Kaldenkirchen

Ein großes Werk wird seit einigen Monaten vorbereitet. Am 18. März führen die Breyeller gemeinsam mit dem Kirchenchor der Pfarre St. Clemens aus Kaldenkirchen Johannes Brahms' "Ein deutsches Requiem" eines der größten deutschen Chor- und Orchesterwerke auf. Solisten sind Geesche Baur (Sopran) und Franz Preihs (Bariton), es spielt das Orchester der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg.

(ivb)
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